Neue Medizinstrategie soH

Neue Medizinstrategie

Nachsorge als Teil der Strategie

Die Solothurner Spitäler haben eine neue Medizinstrategie. Eines der Ziele ist, das Gesundheitsnetzwerk der Solothurner Spitäler auszubauen. Was heisst das genau?

Wer stehen bleibt, verliert. Das gilt insbesondere im Gesundheitswesen, wo im Moment kaum ein Stein auf dem anderen bleibt. Deshalb hat der Verwaltungsrat der soH Anfang 2022 beschlossen, eine neue Medizinstrategie zu erarbeiten. Entwickelt wurde sie von der Ärztlichen Direktorin Dr. med. Katharina Rüther-Wolf in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden. «Im Kern geht es darum, dass die Solothurner Spitäler auch in der Zukunft ein breites Spektrum an medizinischen Leistungen in hoher Qualität abdecken und innerhalb des Kantons anbieten können», so Katharina Rüther-Wolf

Höhere Qualität
An allen drei Spitalstandorten Olten, Solothurn und Dornach wird die sogenannte erweiterte Grundversorgung angeboten. Diese beinhaltet zum Beispiel eine Notaufnahme, die 24 Stunden am Tag geöffnet ist, eine Allgemeine Chirurgie und eine Allgemeine Innere Medizin. Dadurch bleibt die medizinische, aber auch psychiatrische Grundversorgung im gesamten Kanton weiterhin erhalten. Abgerundet wird das Angebot durch zusätzliche Kompetenzzentren wie etwa das Darmkrebszentrum am Bürgerspital Solothurn oder das Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie am Kantonsspital Olten. Die Behandlungszentren sind zertifiziert und genügen dadurch höchsten Qualitätsansprüchen. «So kann die Sprechstunde zum Beispiel wohnortsnah erfolgen, die Behandlung wird dann aber in einem zertifizierten Zentrum vorgenommen», so Katharina Rüther-Wolf weiter.

Netzwerk wird verstärkt
Als weiterer Schwerpunkt der Medizinstrategie soll das Gesundheitsnetzwerk im Kanton Solothurn gestärkt werden. Gerade betagte Patientinnen und Patienten sind meist bereits in einem Versorgungsnetzwerk eingebunden: Sie werden zu Hause von der Spitex betreut oder sind aufgrund ihres Bluthochdrucks regelmässig bei der Hausärztin. Für die Behandlung im Spital ist es nun sehr wichtig, dass alle diese sogenannten vor- und nachgelagerten Institutionen in engem Austausch mit der soH stehen. «Je besser die Koordination im Gesundheitsnetzwerk erfolgt», sagt Katharina Rüther-Wolf, «desto zielgerichteter können Patienten behandelt werden und desto rascher können sie auch wieder nach Hause in ihre gewohnte Umgebung». Deshalb ist die Verstärkung dieses Netzwerks ein weiteres strategisches Ziel.


Offene Teamkultur

Eine Institution kann sich nur dann entwickeln, wenn alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einbezogen und gehört werden. So findet an täglichen Sitzungen etwa ein Teamaustausch statt, an sogenannten Huddles wird unter Einbezug aller Berufe die Tagesplanung einer Station besprochen oder ein anonymes Meldesystem für Fehler (CIRS) hilft, laufend Standards zu überarbeiten oder Verbesserungen in die Wege zu leiten.


Was denken Sie?

Auch Ihre Meinung ist gefragt. Wie haben Sie den Aufenthalt erlebt? Was können die Solothurner Spitäler besser machen? Wie gut war die Kommunikation? Haben wir etwas vergessen? Treten Sie mit uns in einen Dialog. Mündlich vor Ort oder per Formular auf www.solothurnerspitaeler.ch.


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Vom Spital bis zur Spitex

Die beste Versorgung im Spital nützt wenig, wenn die notwendige  Nachsorge nach dem Spitalaustritt schlecht oder gar nicht organisiert wurde. Fünf Sichtweisen, wie eine gute Übergabe geplant sein soll.

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Im Kanton Solothurn leisten die Hausärztinnen und Hausärzte Notfalldienste im Spital – in der sogenannten vorgelagerten Notfallstation.

Kinder- und Jugendpsychiatrie

Es spricht vieles dafür, manche Kinder oder Jugendliche zu Hause und nicht in einem Besprechungszimmer oder in der Tagesklinik zu behandeln. Auf Hausbesuch im Wasseramt.


Rascher erholt

Recovery PLUS

Rascher erholt

Recovery PLUS ist ein erfolgreiches Behandlungskonzept, welches für eine rasche Erholung nach operativen Eingriffen sorgt.

Unter dem Begriff Recovery PLUS wurde am Kantonsspital Olten ein Ablaufmanagement eingeführt, welches die Behandlungsschritte zwischen Eintritt und Nachsorge optimal koordiniert. «In diesem Programm werden sämtliche Punkte des Behandlungsprozesses auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse hinterfragt und laufend angepasst», so Dr. med. Christoph Schwaller, Chefarzt Orthopädie und Traumatologie am Kantonsspital Olten. So können dank optimaler Vorbereitung vor dem Spitaleintritt Komplikationen, Schmerzen und Übelkeit gesenkt werden.

Schonendes Vorgehen
Beispiel Hüftprothese. Neu erhalten Patientinnen und Patienten vor einem Eingriff eine Broschüre, in der sie den gesamten Behandlungsverlauf sehen und wissen, welche Übungen sie bereits vor der Operation machen können. «Bei der Operation selbst gehen wir so schonend wie möglich vor», so der Chefarzt weiter. Operiert wird minimalinvasiv über einen kleinen Hautschnitt, welcher Muskeln, Nerven und Haut schont, sodass das Bein wenige Stunden nach der Operation wieder voll belastet werden kann. Dank dem Programm Recovery PLUS kehren die Patienten in der Regel bereits am dritten Tag nach der Operation zurück nach Hause.


Recovery PLUS am Kantonsspital Olten

Schritt 1: Planung und Vorbereitung vor Spitaleintritt
Recovery PLUS beginnt mit einem persönlichen Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt. Dort erhalten Sie unter anderem eine Broschüre mit allen wichtigen Informationen zur Operation sowie Hilfestellungen, wie Sie sich bestmöglich auf den Eingriff vorbereiten können. Vor dem Eingriff machen wir Sie in unserer Physiotherapie vertraut mit dem Gehtraining an Stocken, Treppensteigen sowie wichtigen Übungen und Verhaltensweisen nach der Operation.

Schritt 2: Weniger Belastung während der Operation
In einem Anästhesiegespräch werden die Weichen für eine schonende Narkose gestellt. Dabei arbeiten alle Teams interprofessionell und interdisziplinar eng zusammen. Der Eintritt erfolgt am Tag der Operation.

Schritt 3: Optimale Erholung zu Hause
Nach dem Eingriff werden Massnahmen zur Schmerzlinderung und eine frühe Mobilisation umgesetzt. Es wird bewusst auf fixe Installationen wie Drainageschlauche oder Schmerzkatheter im Bein verzichtet. Patientinnen und Patienten beteiligen sich aktiv am Heilungsprozess. Dadurch kommen sie früher zurück in den gewohnten Alltag und haben weniger Beschwerden. In der Regel gehen die Patienten nach einer Hüftprothesen-Operation am dritten Tag nach Hause, nach einer Knieprothesenoperation am fünften Tag.


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Die Hebamme mit nach Hause nehmen

Geburten

Die Hebamme mit nach Hause nehmen

Der Trend zu kürzeren Spitalaufenthalten gibt es auch bei Geburten. Immer mehr lassen sich schon ab der Schwangerschaft von denselben Hebammen betreuen.

Die Geburt ist ein intimer und einschneidender Moment im Leben einer Frau. Manche Frauen wünschen sich deshalb von derselben Hebamme betreut zu werden. Seit 2021 kann man am Kantonsspital Olten dazu eine Beleghebamme engagieren. Stephanie Fiechter, diplomierte Hebamme, betreibt zusammen mit Anna Schulte, Evelyn Thomet und Farida Hamidi die Beleghebammen Olten. Sie sagt: «Der Anspruch der Frauen an Kontinuität steigt. In der Regel lernt man die Hebamme erst beim Eintritt ins Spital kennen. Als Beleghebammen können wir aber bereits vor der Geburt eine Beziehung zur Frau und zur Familie aufbauen.» Damit werde eine ganzheitliche Betreuung von der Geburtsvorbereitung, über die Geburt bis hin zum Wochenbett erreicht. «Dieser Beziehungsaufbau ist nicht nur für uns als Hebammen wertvoll, sondern auch für die Frau und die Familie.»

Im Notfall rasch reagieren
Das Angebot der Beleghebammen erfolgt unabhängig davon, ob das Kind mit einer natürlichen Spontangeburt oder mit Kaiserschnitt zur Welt kommt. Genauso wenig spielt es eine Rolle, ob eine reine Hebammengeburt gewünscht ist oder ob eine Ärztin oder ein Arzt bei der Geburt dabei sein soll. «Bei einer unauffälligen Schwangerschaft kann die Geburt auch von zwei Hebammen begleitet werden», so Stephanie Fiechter. Eine Beleghebamme bleibt die ganze Zeit während der Geburt dabei. Viele wünschten sich aber die Sicherheit des Spitals und möchten nicht zu Hause gebären

In Ruhe ankommen
Nur die wenigsten Frauen wollen nach der Geburt gleich wieder nach Hause, sondern bleiben meistens ein paar Tage im Spital. «Das hat viel damit zu tun, dass der Komfort im Spital deutlich gestiegen ist», so Stephanie Fiechter. Aber auch damit, dass man auf den Wochenbettstationen am Kantonsspital Olten und am Bürgerspital Solothurn auf Wunsch auch im Einbettzimmer zur Ruhe kommen kann. «Gerade wenn es die zweite oder dritte Geburt ist, wird dies besonders geschätzt.» Und gleichzeitig wird es sehr geschätzt, wenn dieselben Hebammen, die man von der Schwangerschaft bis zur Geburt hatte, danach auch im Wochenbett zu Hause Mutter und Kind betreuen.



Geburtenabteilungen der Solothurner Spitäler

Am Kantonsspital Olten und am Bürgerspital Solothurn wird das gesamte Geburtsspektrum angeboten – vom Geburtsvorbereitungskurs, über Nachbetreuung bis hin zur Stillberatung. Auch können an beiden Standorten verschiedene Geburtsmodelle gewählt werden – von der reinen Hebammengeburt bis zum klassischen Arzt-Hebammenmodell.

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Direkt nach Hause

Immer mehr Patientinnen und Patienten gehen direkt in die Notfallstationen der Spitäler statt zur Hausärztin oder zum Hausarzt. Rund drei Viertel der Fälle können entsprechend ambulant behandelt werden.

7 Fragen an Dr. med. Mussa Hamad

In der Psychiatrie gibt es beim Austritt oft Unsicherheiten. Wie schaffe ich es, im Alltag wieder Fuss zu fassen? Was tun, bei einer erneuten Krise? Wichtig sei darum, schon beim Eintritt das Austrittsziel festzulegen, so Dr. med. Mussa Hamad.

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Kinder- und Jugendpsychiatrie

KINDER- UND JUGENDPSYCHIATRIE

Wenn die Therapeutin
nach Hause kommt

Es spricht vieles dafür, manche Kinder oder Jugendliche zu Hause und nicht in einem Besprechungszimmer oder in der Tagesklinik zu behandeln. Auf Hausbesuch im Wasseramt.

Das Einfamilienhaus steht an der Hauptstrasse, die Eingangstür befindet sich auf der Rückseite des Gebäudes. Sandra Jenne kennt den Weg. Die diplomierte Psychologin kommt seit einem halben Jahr regelmässig hierhin. Es sind Besuche im Rahmen des aufsuchenden Angebots der Kinder- und Jugendpsychiatrie, was nichts anderes heisst, als dass Therapiesitzungen zu Hause und meist im Beisein der ganzen Familie stattfinden. Sie drückt die Klingel, die Kinder öffnen die Türe, sie freuen sich über den Besuch. Mittlerweile kennen sie Frau Jenne gut. Die Mutter bittet sie herein. Sie setzen sich an den Tisch.

Am Tisch sitzen Fabian (8), Mia (12) und Julian (13) zusammen mit Stefanie Huber*, der Mutter. Julian geht in die sechste Klasse. Er besuchte letztes Jahr mehrere Monate die Tagesklinik. Grund: depressive Symptomatik, Schlafprobleme. In der Schule fühlte er sich unwohl, es war von Mobbing die Rede. Nach der Tagesklinik wurde der Familie nahtlos das aufsuchende Angebot empfohlen. Ab da kam einmal wöchentlich Sandra Jenne zu ihnen nach Hause. Die Unterstützung ist zeitlich auf sechs bis neun Monate begrenzt, in denen ein bis drei Hausbesuche pro Woche möglich sind.

«Bei der systemischen und ressourcenorientierten Psychotherapie geht es darum, mit dem gesamten System arbeiten zu können, in diesem Fall mit der Familie», erklärt Sandra Jenne. «Durch die Besuche zu Hause lerne ich das gesamte System kennen und erlebe die Kinder in ihrem natürlichen Umfeld.» Die Kinder seien dadurch viel offener und vor allem, sie verhalten sich so, wie es ihnen entspricht. «Das kann durchaus heissen, dass es auch mal zu Streit zwischen den Geschwistern kommt oder dass ein Kind wütend den Tisch verlässt – was in der Sprechstunde in einem Ambulatorium eher selten vorkommt.» Solche Reaktionen miterleben zu können, sei für sie als Therapeutin sehr wertvoll.

Aus Rollenspielen lernen
Beim heutigen Besuch – es ist der zweitletzte nach einer sechsmonatigen Therapie – möchte Sandra Jenne mit den Kindern herausfinden, wie man merkt, wenn jemand etwas nicht will. Erste Übung: Fabian und Mia spielen Uno. Mia trickst und legt immer zwei Karten miteinander ab. «Sie trickst immer», sagt Julian. «Stimmt nicht», meint Mia. «Leider doch», so die Mutter. Fabian, der jüngste der drei Geschwister, merkt nichts. Am Ende, als ihm Mia erklärt, wie sie getrickst hat, wird er sauer. «Und Mia, merkst du jetzt, ob Fabian das gerne hat, wenn du betrügst?», fragt Sandra Jenne. «Hmmja», meint Mia.

Zweite Übung. Julian soll ins Zimmer von Fabian gehen und etwas tun, das Fabian nicht mag. Julian weiss genau was. Er schnappt sich die Nerf (ein Spielzeuggewehr mit Schaumgummipfeilen) und ballert auf Fabian. Aus dem Rollenspiel wird rasch eine ernste Angelegenheit. Sandra Jenne unterbricht und fragt die Brüder, ob sie gemerkt hätten, wann der eine etwas nicht mochte. Die Situation wird besprochen. Julian kann den Vorfall reflektieren, Fabian sitzt anschliessend mit seinem Kuscheltier am Tisch.

«Geht es einem Kind schlecht, hat das immer einen Einfluss auf die gesamte Familie», sagt Stefanie Huber. Aber im Vergleich zu vor einem Jahr gehe es Julian viel besser. Auf die Frage, ob das aufsuchende Angebot Vorteile gegenüber dem ambulanten habe, meint sie: «Auf jeden Fall. Denn hier werden wir als gesamte Familie in die Therapie einbezogen.» Julian sei zu Hause viel offener, als sie ihn in der Klinik oder in den Sprechstunden erlebte. «Hier traut er sich, sich selbst zu sein.» «Es ist Teil des Konzepts, dass wir die Kinder oder Jugendlichen so erleben dürfen, wie sie in ihrem natürlichen Umfeld reagieren», sagt Sandra Jenne. Nicht zuletzt sind es immer auch Wechselwirkungen, die zu einem gewissen Verhalten führen. Deshalb kann es auch möglich sein, dass die Therapeutin eine Schulbegleitung macht.

Dritte Übung. Sandra Jenne setzt sich aufs Sofa und fordert die drei Kinder auf, sie so gut wie möglich zu nerven. Die Kinder müssen danach herausfinden, ab welchem Zeitpunkt Frau Jenne signalisiert, dass sie etwas nicht gerne hat. Und zwar ohne, dass Frau Jenne etwas sagen muss. Die beiden Jüngeren machen begeistert mit, Julian findet die Übung etwas doof, schaut aber zu.

Julian geht es besser
Die Stunde ist rasch vorbei. Sandra Jenne bespricht mit Stefanie Huber, wie die Sitzung in der Folgewoche aussehen soll. Es ist die letzte. Sie will von Stefanie Huber wissen, wie sie in die Zukunft blicke. Das sei eine gute Frage, meint sie. «Ich habe gelernt, wie ich auf gewisse Situationen nun reagieren kann. Einen Aussenblick zu erhalten, war enorm hilfreich.» Aber ein wenig Unsicherheit ist auch dabei, wie es nun alleine weitergehen wird. Stefanie Huber rät allen Eltern, den Mut zu haben, ein therapeutisches Angebot in Anspruch zu nehmen, wenn man selbst nicht mehr weiterweiss. «Julian geht es besser und wir sind als Familie näher zusammengerückt», so Stefanie Huber, «nur das zählt». Sandra Jenne verabschiedet sich. Mia muss ins Training («Hast du alles dabei?»), Julian geht in sein Zimmer, Fabian setzt sich aufs Sofa. Sandra Jenne fährt im Feierabendstau zurück nach Solothurn ins Büro. Nach der Dokumentation des Besuchs ist Feierabend. Am nächsten Morgen wird sie einen weiteren Hausbesuch vorbereiten.


Wann braucht mein Kind Hilfe?
Für die Eltern und das soziale Umfeld ist es oft schwierig einzuschätzen, ob und wann ein Kind eine ärztliche Abklärung und Behandlung braucht. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie der Solothurner Spitäler steht beratend zur Verfügung bei:

  • familiären und persönlichen seelischen Krisen
  • Kontakt-, Beziehungs- und Verhaltensproblemen innerhalb und ausserhalb der Familie
  • emotionalen Belastungszeichen, welche sich zum Beispiel in Form von Ängsten, Zwängen, Depressivität oder Suizidgedanken äussern
  • schweren psychischen Erkrankungen mit Zeichen wie Realitätsverlust, Wahnvorstellungen, Halluzinationen
  • körperlichen Störungen mit starkem Bezug zum psychischen Befinden, wie zum Beispiel Essstörungen, Schlafstörungen, Einnässen, Einkoten
  • Entwicklungsstörungen einschliesslich ADHS oder Störungen aus dem autistischen Spektrum
  • Belastungsreaktionen durch Erfahrungen von Gewalt, Vernachlässigung, Misshandlung


Kinder- und Jugendpsychiatrie im Kanton Solothurn
In Grenchen, Solothurn, Balsthal und Olten können Kinder und Jugendliche ambulante Angebote in Anspruch nehmen, in Solothurn gibt es ausserdem eine Tagesklinik. Das Angebot der aufsuchenden Kinder- und Jugendpsychiatrie gibt es seit 2021. Die stationäre Behandlung von Kindern und Jugendlichen aus dem Kanton Solothurn erfolgt in Bern, Basel oder im Kanton Basel-Landschaft. Die Solothurner Spitäler AG hat mit den dortigen Kliniken Kooperationsverträge abgeschlossen.


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Patientenporträt Claudia Ruther

Claudia Ruther, 52, hatte Glück im Unglück, da ihr Brustkrebs keine Metastasen bildete. Heute ist sie krebsfrei und denkt sogar gerne an die Zeit im Onkologiezentrum zurück.

Vernetzte Zusammenarbeit Orthopädie

Mit den heutigen Operationstechniken sind Patientinnen und Patienten viel rascher mobil als noch vor zehn, zwanzig Jahren.

Überlastung in der Notfallmedizin

Wie könnte die Notfallmedizin der Zukunft aussehen, darüber wird im Podcast gesprochen.


Pflege: Bei uns laufen Informationen zusammen

Vernetzte Zusammenarbeit – Pflege

Bei uns laufen alle Informationen zusammen

Die Planung des Austritts fängt bei uns bereits beim Eintritt an. Natürlich ist es ein grosser Unterschied, ob es sich um eine betagte Person handelt, die mit einer Lungenentzündung notfallmässig eingeliefert wird, oder um einen geplanten orthopädischen Eingriff eines jungen Menschen.

Gerade bei Notfalleintritten in der Inneren Medizin sind zu Beginn eines Spitalaufenthaltes noch viele Fragen offen. Meistens lässt sich in solchen Fällen auch schwer voraussagen, wann eine Patientin, ein Patient wieder nach Hause kann. Für die Pflegeanamnese klären wir daher schon zu Beginn Fragen bezüglich Mobilität, der Situation zu Hause, Angehörigen oder auch, was jemand braucht, damit er oder sie sicher nach Hause gehen kann.

Die Hospitalisationszeiten haben sich in den letzten Jahren verkürzt. Das führt dazu, dass die Behandlungen in einem engeren Zeitrahmen stattfinden. Für uns bedeutet das, dass wir von Beginn weg im engen Austausch mit allen Disziplinen im Spital, aber auch den nachgelagerten Institutionen wie Alters- und Pflegeheimen, Spitex, Rehakliniken oder auch den Angehörigen stehen müssen.

Eine zentrale Aufgabe der Pflege ist es, für den Austritt alle relevanten Informationen zusammenzutragen. Wir sind sozusagen die Hüter des Austrittsberichts. Als kleines Spital ist es uns zudem möglich, eng mit den nachgelagerten Institutionen zusammenzuarbeiten. Wir organisieren auch alle drei Monate einen Austausch. Am Spital Dornach wurde des Weiteren ein Case Management implementiert. Das heisst, eine Fachperson kümmert sich bei komplexen Fällen um die Nachsorge – von der Therapie bis zur Betreuung zu Hause. Das entlastet die Pflege enorm und gibt auch Sicherheit, dass nichts vergessen geht.»


Fallmanagement am Spital Dornach
Manche Patientinnen und Patienten brauchen eine umfassendere Nachsorge als andere – zum Beispiel, wenn jemand aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zurück nach Hause kann und ins Pflegeheim überwiesen wird. In einem solchen Fall tritt das sogenannte «Case Management» in Kraft. Das Ziel ist eine lückenlose Versorgung der Patientinnen und Patienten – sei es im Bereich der Alters- und Pflegeheime, Spitex oder auch Sozialbehörden. Dazu arbeitet die Pflege eng mit dem Sozialdienst des Spitals sowie externen Institutionen zusammen.


Über Sebastian Schmidt

Mein Wunsch für eine gute Nachsorge: «Am Austrittstag verlässt der Patient zufrieden und mit allen notwendigen Informationen und Austrittspapieren das Spital.»

Sebastian Schmidt ist Leiter Pflegedienst des Spitals Dornach, Mitglied der Spitalleitung und des Fachgremiums Pflege soH. Er erarbeitete unter anderem das Case Management am Spital Dornach, welches die Nachsorge in besonders komplexen Fällen regelt.


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Spitalaustritt bringt Änderungen mit

Es ist ein sehr verständlicher Wunsch, dass Patientinnen und Patienten nach einem Spitalaufenthalt am liebsten wieder nach Hause möchten. Leider ist das nicht immer der Fall.


Spitalaustritt bringt Änderungen mit

Vernetzte Zusammenarbeit – Innere Medizin

Ein Austritt ist oft mit grossen Änderungen verbunden

«Es ist ein sehr verständlicher Wunsch, dass Patientinnen und Patienten nach einem Spitalaufenthalt am liebsten wieder nach Hause möchten. Leider ist das nicht immer der Fall.»

«Warum? 85 Prozent der Patientinnen und Patienten der Inneren Medizin kommen via Notfall zu uns. Die allermeisten sind 75 Jahre oder älter, haben bereits eine oder mehrere chronische Erkrankungen. Häufig werden sie aufgrund von Lungenentzündungen, Infekten, Corona oder im Sommer auch wegen Herzschwäche in die Notaufnahme gebracht. Nach einer Behandlung bei uns können nicht alle zurück nach Hause. Bei vielen wird eine Nachsorge durch die Spitex organisiert, bei einigen ist ein Übertritt in ein Alters- der Pflegeheim notwendig. Die Spitex ist in der Nachsorge eine grosse Entlastung. Dank der Professionalisierung und des Ausbaus der Dienstleistungen kann die Spitex mittlerweile auch komplexe Fälle zu Hause betreuen.

Zu schaffen macht uns zurzeit der akute Mangel an Fachpersonal in der Nachsorge, sowohl bei den Hausärztinnen und Hausärzten wie auch der Pflegemangel in den Institutionen oder der Spitex. Wegen den hohen Auslastungen in den Heimen muss immer wieder auch ein Pflegeheim gewählt werden, welches weiter weg vom Wohnort der Patientin liegt. Das verstehen nicht alle.

Die Koordinationsarbeit für die Nachsorge darf nicht unterschätzt werden. Deshalb etablieren wir ein sogenanntes Case Management. Das Ziel dieser Fallbetreuung ist, schon beim Eintritt in den Notfall zu merken, wer eine Anschlusslösung braucht. Diese Patientinnen und Patienten werden während ihres Aufenthaltes eng betreut und schon früh auf einen Übertritt ins Alters- oder Pflegeheim vorbereitet.»


Über PD Dr. med. Lukas Zimmerli

Mein Wunsch für eine gute Nachsorge: «Wir sind stets für Fragen da und wünschen uns aber auch häufigere und ehrliche Feedbacks der Hausärzte, Spitex oder Betreuungsinstitutionen. Die gegenseitige Erreichbarkeit muss gegeben sein.»

PD Dr. med. Lukas Zimmerli ist Chefarzt der Inneren Medizin am Kantonsspital Olten. Er beschäftigt sich immer wieder intensiv mit der vernetzten Versorgung und organisiert unter anderem Weiterbildungs-veranstaltungen zu diesem Thema.


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Mit den heutigen Operationstechniken sind Patientinnen und Patienten viel rascher mobil als noch vor zehn, zwanzig Jahren.


Vernetzte Zusammenarbeit Orthopädie

Vernetzte Zusammenarbeit – Orthopädie

Ehrlichkeit schafft Sicherheit

Mit den heutigen Operationstechniken sind Patientinnen und Patienten viel rascher mobil als noch vor zehn, zwanzig Jahren.

Ein Patient bleibt bei einer Knieprothese heute noch zwei bis maximal fünf Tage im Spital, früher waren es zehn Tage. Die Operation einer Hüftprothese etwa kann auf Wunsch des Patienten sogar ambulant durchgeführt werden.

Das Allerwichtigste aber ist: Patientinnen und Patienten müssen gut aufgeklärt sein. Das beginnt schon vor der Operation. Dabei klären wir ab, was sie für eine Erwartungshaltung haben. Ein Patient muss zum Beispiel wissen, dass er nach einer Kreuzbandoperation eine gewisse Zeit in die Physiotherapie gehen muss. Es ist dabei wichtig, dass wir ehrlich sind: Werden Patientinnen und Patienten dahingehend informiert, dass sie nach einem Eingriff möglicherweise einige Wochen eingeschränkt sind, können sie sich besser auf die Operation und die Phase nach dem Eingriff vorbereiten.

Wir erklären auch, dass sie gerade nach orthopädischen Eingriffen unter Anleitung der Physiotherapie selbst zu einer rascheren Heilung beitragen können. Meine Erfahrung ist, dass Patientinnen und Patienten nicht vor Schmerzen Angst haben, sondern davor, allein gelassen zu werden. Bei Fragen oder Unsicherheiten sind wir deshalb 24 Stunden am Tag für sie da. Das beruhigt und schafft Sicherheit.

Wichtig für eine gute Nachsorge sind Schmerztherapie, Rehabilitation und Mobilisation, die zusammen mit der Physiotherapie umgesetzt werden. Die medizinische Nachbetreuung erfolgt nach Möglichkeit immer bei der Hausärztin oder dem Hausarzt – denn diese kennen ihre Patientinnen und Patienten am besten.


Patienteninformationen auf dem Smartphone
Auf dem neuen Patientenportal können Patientinnen und Patienten in Zukunft ganz einfach auf folgende Services zugreifen:

  • Alle soH-Termine verwalten – sei es eine ärztliche Sprechstunde oder Physiotherapie
  • Telemedizin – Videokonsultationen mit medizinischen Fachpersonen
  • eCheckin – Anmeldung via Webapp beim Eintritt ins Spital
  • Zugriff auf Radiologiebilder
  • Zugriff auf Austrittsberichte oder Arztzeugnisse
  • Zugriff auf Rechnungskopien
  • Medikamentenplan
  • Weitere Informationen wie Besuchszeiten, Veranstaltungen o. a.

Das Patientenportal ermöglicht jederzeit und standortunabhängig Zugriff auf die persönliche Patientenakte der Solothurner Spitäler. Die Daten sind verschlüsselt und nur mittels Zweifaktor-Authentifizierung einsehbar, der Zugang zum Portal ist kostenlos. Der Start erfolgt im Sommer 2023 mit den Services Radiologiebilder, Rechnungskopie und eCheckin. Die restlichen Funktionen folgen zu einem späteren Zeitpunkt.


Über Prof. Dr. med. Näder Helmy

Mein Wunsch für eine gute Behandlung: «Patientinnen und Patienten sollten sich stets mit ihrer Krankheit oder ihrer Verletzung auseinandersetzen.»

Prof. Dr. med. Näder Helmy ist Chefarzt Orthopädie und Traumatologie am Bürgerspital Solothurn. Damit orthopädische Eingriffe erfolgreich sind, ist eine gut organisierte Nachsorge wichtig.


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Patientenporträt: Leben ohne Nieren

Judith Rafael Rosa, 63, musste wegen einer Erbkrankheit ihre Nieren entfernen lassen. Vertrauen zum Arzt und die Aufforderung, sich jederzeit melden zu dürfen, gaben ihr beim Austritt Sicherheit.

Spitalaustritt bringt Änderungen mit

Es ist ein sehr verständlicher Wunsch, dass Patientinnen und Patienten nach einem Spitalaufenthalt am liebsten wieder nach Hause möchten. Leider ist das nicht immer der Fall.


Überlastung in der Notfallmedizin

Notfallmedizin

Überlastung in der Notfallmedizin

Im Beitrag diskutieren Dr. med. Cornelia Meier und Dr. med. Emanuel Plüss, über hohe Ansprüche, unnötige Behandlungen und schlaue Lösungen, wie die Notfallmedizin der Zukunft aussehen könnte.

Wohin, wenn man rasch medizinische Hilfe oder Abklärung braucht? Die meisten Hausärztinnen und -ärzte nehmen keine neue Patientinnen oder Patienten mehr, auf den Notfallstationen füllen sich die Wartezimmer. Wie weiter? Ein Gespräch mit Dr. med. Cornelia Meier, Hausärztin in Zuchwil und Co­-Präsidentin der Gesellschaft Ärztinnen und Ärzte Kanton Solothurn (GAeSO) und Dr. med. Emanuel Plüss, interimistischer Chefarzt des Notfallzentrums am Bürgerspital Solothurn über hohe Ansprüche, unnötige Behandlungen und schlaue Lösungen, wie die Notfallmedizin der Zukunft aussehen könnte.

Jetzt in den Beitrag der beiden Ärzte reinhören. Das Gespräch wurde geführt von Eric Send.


Über Dr. med. Cornelia Meier

Dr. med. Cornelia Meier ist Hausärztin, Co-Präsidentin der Gesellschaft Ärztinnen und Ärzte Kanton Solothurn (GAeSO) und Mitinhaberin der Gemeinschaftspraxis am Kreisel in Zuchwil. Sie engagiert sich stark für eine engere Zusammenarbeit zwischen Spital und Hausärztinnen und -ärzten.

Über Dr. med. Emanuel Plüss

Dr. med. Emanuel Plüss, ist interimistischer Chefarzt des Notfallzentrums am Bürgerspital Solothurn.


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Patientenporträt: Leben ohne Nieren

Patientinnen der Solothurner Spitäler

«Aufgrund einer Erbkrankheit musste ich meine Nieren entfernen lassen.»

Judith Rafael Rosa, 63, musste wegen einer Erbkrankheit ihre Nieren entfernen lassen. Vertrauen zum Arzt und die Aufforderung, sich jederzeit melden zu dürfen, gaben ihr beim Austritt Sicherheit.

Judith Rafael Rosa ist sozusagen Stammgast im Kantonsspital Olten. Seit 2019 kommt sie dreimal die Woche für vier Stunden in die Hämodialyse und muss ihr Blut reinigen lassen. Der Grund ist eine Erbkrankheit, eine sogenannte Zystenniere oder polyzystische Nierenerkrankung, bei der die Nieren immer mehr Zysten bilden und irgendwann ihren Dienst versagen.

Entdeckt wurde die Erkrankung 2011, als sie einen Hirnschlag erlitt. Bis 2019 brauchte sie noch keine Dialyse. «Wegen der Krankheit wurden die Nieren über die Jahre aber immer grösser und mussten irgendwann entfernt werden.» Sie zögerte den Eingriff hinaus, bis sie einen Termin in der Urologie hatte. «Es war für mich sehr wichtig, dass ich Vertrauen aufbauen konnte zu dem Arzt, der den Eingriff machen würde», sagt sie. Die erste Niere wurde im November 2022, die zweite im Februar 2023 entfernt. Nach zwei Wochen Spitalaufenthalt gings wieder nach Hause. «Ich bin gut instruiert worden und wusste als Dialysepatientin und gelernte Altenpflegerin bereits vieles.» Vor allem aber die Aufforderung, sich jederzeit im Spital melden zu dürfen, sollte sie unsicher sein oder neue Beschwerden haben, gaben ihr Sicherheit.

Judith Rafael Rosa lebte 15 Jahre in Andalusien, führte dort ein Restaurant – «gegessen wird in Spanien erst um 22 Uhr» – half ihrem Mann beim Segeln mit Touristen und hat noch immer etwas spanische Sonne in ihrem Lachen. Seit rund 20 Jahren lebt sie zusammen mit ihrem Mann in Lostorf. Nur nach Spanien reisen kann sie nicht mehr. Das ist ein Wermutstropfen. Sie sei eigentlich ein Reisefüdli, sagt sie. Aber Kolleginnen fand sie auch in der Dialyse, «das ist manchmal eine richtige Schwatzstunde», meint sie und lacht.


Wir haben die Patientin, Judith Rafael Rosa, im Kantonsspital Olten während der Dialyse besuchen dürfen.


Welche Patienten und Patientinnen brauchen eine Dialyse, wie geht eine Dialyse vonstatten und wie viele Personen sind davon betroffen? Dies sind einige der Fragen, die Dr. med. Christian ForsterLeitender Arzt der Nephrologie und Hämodialyse des Kantonsspitals Olten, im Video beantwortet.


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Vernetzte Zusammenarbeit Ergotherapie

Vernetzte Zusammenarbeit – Ergotherapie

Weiterhin am Leben teilnehmen

Unser Ziel ist, dass die Patientinnen und Patienten möglichst viele Aktivitäten wieder ausführen können.

«Haben Sie eine Idee was Ergotherapie ist? So beginne ich oft ein Gespräch mit neuen Patientinnen und Patienten, um zu erfahren, welches Bild sie von unserem wenig bekannten Beruf haben. Wir therapieren Menschen, die durch eine Erkrankung, Behinderung oder durch einen Unfall in ihrem Leben und ihrem Alltag beeinträchtigt sind. Bei älteren Menschen kann das zum Beispiel eine zunehmende Demenz sein. Plötzlich gehen Sachen zu Hause nicht mehr, die vorher noch problemlos ausgeführt werden konnten. Wir analysieren zusammen mit den Patientinnen und Patienten die Situation und orientieren uns dabei an ihren Ressourcen.

Bei einer Anmeldung in der Ergotherapie ist es für uns wichtig zu erfahren, was die Pflegenden, die Physiotherapie oder die Ärztinnen und Ärzte bereits beobachtet haben. In unserer Analyse finden wir heraus, ob etwa komplexere Aktivitäten wie Einzahlungen erledigen oder einkaufen wegen einer Hirnschädigung nicht mehr ausgeführt werden können. Für die Therapie stehen uns vielfältige Therapiemittel und Alltagsgegenstände sowie zahlreiche Hilfsmittel für den Alltag zur Verfügung. Falls nötig, vermitteln wir Berufskolleginnen, die zu den Patienten nach Hause gehen und dort die Situation analysieren und gewisse Dinge ändern, wenn zum Beispiel eine Sturzgefahr da ist. Bei Handverletzungen bauen wir auch massgeschneiderte Schienen zur Unterstützung der Heilung. Manchmal fehlt bei manchen Patientinnen und Patienten aufgrund der Erkrankung aber auch die Fähigkeit, Probleme zu erkennen. Dann versuchen wir behutsam die Neugier für das Problem zu wecken. Wir wollen Patienten auch darin befähigen, sich mit der Einschränkung neu kennenzulernen und sich selber einzuschätzen.

Unser Ziel ist, dass die Patientinnen und Patienten möglichst viele Aktivitäten wieder ausführen können, die für sie wichtig sind. Und: dass sie als eigenständige Personen weiterhin an der Gesellschaft teilnehmen können.»


Über Kathrin Hofer

Mein Wunsch für eine gute Übergabe: «Wir schätzen es sehr, wenn Angehörige, Pflegende oder Ärztinnen und Ärzte uns ihre Beobachtungen schildern. Damit ergibt sich ein gutes Gesamtbild der Situation. Nur so kann die Autonomie und Handlungsfähigkeit der Patientinnen und Patienten erhalten oder verbessert werden.»

Kathrin Hofer ist diplomierte Ergotherapeutin am Bürgerspital Solothurn. Ihr Arbeitsgebiet ist die stationäre und ambulante Behandlung von Menschen mit einer Hirnverletzung oder chronischen muskuloskelettalen Beschwerden.


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Patientenporträt: Leben ohne Nieren

Judith Rafael Rosa, 63, musste wegen einer Erbkrankheit ihre Nieren entfernen lassen. Vertrauen zum Arzt und die Aufforderung, sich jederzeit melden zu dürfen, gaben ihr beim Austritt Sicherheit.

Überlastung in der Notfallmedizin

Wie könnte die Notfallmedizin der Zukunft aussehen, darüber wird im Podcast gesprochen.

Spitalaustritt bringt Änderungen mit

Es ist ein sehr verständlicher Wunsch, dass Patientinnen und Patienten nach einem Spitalaufenthalt am liebsten wieder nach Hause möchten. Leider ist das nicht immer der Fall.