Minimalinvasive Eingriffe mit dem Operationsroboter
ENTFERNUNG VON TUMOREN
Minimalinvasive Eingriffe mit dem Operationsroboter
Wenn es um die operative Entfernung von Tumoren geht, wird häufig mit einem offenen Bauchschnitt operiert. Immer mehr aber gelingt es Chirurginnen und Chirurgen, bei Krebsoperationen minimalinvasive Eingriffe durchzuführen. Dabei werden über kleine Schnitte Instrumente in den Bauchraum eingeführt. Das da Vinci-Operationssystem schafft dabei entscheidende Vorteile.
Der Vorteil der Schlüssellochchirurgie oder minimalinvasiven Chirurgie liegt für Patientinnen und Patienten auf der Hand: geringerer Blutverlust, weniger Schmerzen, weniger Narben, präzisere Schnitte und eine raschere Erholung. Zudem können so kleinere Blutgefässe oder Nerven geschont werden und das Immunsystem wird weniger belastet.
Dennoch wurden bislang minimalinvasive Verfahren bei Krebsoperationen erst zurückhaltend eingesetzt. Aus der Befürchtung heraus, kleine Tumorableger oder Lymphknoten zu übersehen. Für den Leiter des da Vinci-Programms steht man heute aber an einem ganz anderen Punkt: «In Olten führen wir mit dem da Vinci-System bei Magen- und Darmkrebs Eingriffe in einer so hohen Qualität durch, dass wir mindestens gleich gut, wenn nicht gar präziser operieren können als bei einem offenen Schnitt. Dank einem Kontrastmittel erkenne ich mit dem Infrarotlaser etwa sehr exakt Lymphknoten und kann diese so gezielt entfernen», so Dietz. Die Entfernung der Lymphknoten ist deshalb so wichtig, weil diese Ableger von Tumorzellen beherbergen. Durch die Entfernung der Lymphknoten ist das Wiederkommen des Tumors weniger wahrscheinlich.
Raschere Genesung
Wenn Prof. Dr. med. Ulrich Dietz mit einer Operation beginnt, so steht er nicht in steriler Kleidung am Patienten, sondern sitzt im selben Raum neben dem Operationstisch an einer Konsole, bedient mit Socken Pedale, hat seine Finger in ringähnlichen Joysticks und schaut sich ein dreidimensionales Bild des Bauchinnenraums an. Über diese Steuerkonsole bedient der Chirurgie-Chefarzt des Kantonsspitals Olten die mechanischen Arme des Operationssystems da Vinci. Die Konsole überträgt seine Bewegungen exakt auf die Instrumente im Bauchinneren. Dank der dreidimensionalen Kamera hat er ein optimales Sichtfeld und kann Kamera wie Operationsinstrumente rund um das Organ herumbewegen. Das Operationssystem da Vinci – oft auch als Operationsroboter bezeichnet, obwohl er eigentlich keine Bewegungen selbständig ausführt – ermöglicht ein Operieren mit grosser Ruhe, die Instrumente lassen sich mit hervorragender Genauigkeit bewegen. «Dank einer aussergewöhnlichen Sicht und der Bewegungsmöglichkeit der Präzisionsinstrumente kann ich genau gleich, wenn nicht sogar besser arbeiten, so als hätte ich die Bauchhöhle durch einen grossen Schnitt eröffnet» so Ulrich Dietz.
Checklisten wie im Cockpit
Vor jedem Eingriff finden im Operationssaal sogenannte Team-Time-Outs statt. Anhand einer Checkliste wird unter anderem die Identität des Patienten überprüft, die Besonderheiten des Eingriffs besprochen und der Eingriffsort nochmals wiederholt und bestätigt. In der roboterassistierten Chirurgie geht man noch einen Schritt weiter und hat zusätzlich eigene Checklisten erarbeitet, die auf Papier ausgedruckt und im Operationssaal Schritt für Schritt durchgegangen werden. «Ähnlich wie ein Pilot im Cockpit arbeiten auch wir mit ausgedruckten Checklisten auf Papier – es geht einfach um mehr Sicherheit für den Patienten», so Ulrich Dietz. Es gibt immer wieder Parallelen zwischen der Aviatik und der Medizin. So gleichen sich etwa Sicherheitskonzepte des Operationssaals und des Cockpits. Es herrscht in der Medizin wie Aviatik das Vieraugenprinzip und aufgrund der Komplexität gewisser Prozesse braucht es auch ein teamorientiertes Ressourcenmanagement.
Die Instrumente des DaVinci sind auf das Innere des Beckens gerichtet.
Dank des ICG-Kontrastmittels kann der Operateur auf Wunsch mit speziellem Laserlicht gewisse Strukturen erkennen.
Die Entwicklung geht weiter
Mittlerweile wurden mit dem da Vinci-System im Kantonsspital Olten über 30 Eingriffe bei Magentumoren und über 140 Eingriffe bei Dickdarmkrebs durchgeführt. Insgesamt sind seit Einführung des Operationsroboters bereits über 1’800 Eingriffe erfolgt, darunter auch Bruchoperationen (wie Leisten- oder Narbenbrüche) und Gallenblasenentfernungen. Ein grosser Vorteil der minimalinvasiven Eingriffe sei auch die rasche Genesung. «Wenn sich ein Patient nach dem operativen Eingriff rasch wieder erholen kann, kann dadurch auch die Nachbehandlung wie etwa eine Chemotherapie wie geplant nach der Operation durchgeführt werden» so Ulrich Dietz. Der Faktor Zeit ist in der onkologischen Behandlung ein entscheidender Faktor. Der vermeintliche Nachteil einiger DaVinci-Operationen, die etwas längere Operationszeit, hängt auch damit zusammen, dass der Operateur durch die exzellenten Arbeitsbedingungen und die ruhige Sicht mehr auf Einzelheiten eingeht. Der Chefarzt der Chirurgie ist überzeugt, dass sich wegen der raschen Genesung der Patienten und der Präzision des Eingriffs auch Mehrkosten solcher Eingriffe direkt dem Patienten zugutekommen. Die soH ist mit diesen onkochirurgischen Verfahren mit dem Operationsroboter im Bereich der Spitzenchirurgie platziert.
Weitere Eindrücke des Operationsroboters DaVinci
- Zwei Operateur*innen arbeiten mit DaVinci
- Nahaufnahme der Bedieninstrumente
- Display des DaVinci
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Diagnose Darmkrebs
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„Trotz allem kann ich einen schönen Tag geniessen“
Raphael Zahn (41) erhielt vor dreieinhalb Jahren die Diagnose Darmkrebs und ist seither in Behandlung. Er möchte durch seine Geschichte dazu beitragen, die Öffentlichkeit dahingehend zu sensibilisieren, dass Darmkrebs bei jungen Menschen zunimmt.
Die Diagnose Darmkrebs
Ich erhielt sie ich im Dezember 2018, kurz vor Weihnachten. Ich hatte immer wieder Bauchschmerzen, schon über ein halbes Jahr lang, die Schmerzen kamen und gingen. Trotz mehrfachen Untersuchungen beim Hausarzt wurde nichts gefunden. Rückblickend hätte man schon eher einen Krebsverdacht haben sollen. Darmkrebs bei jungen Menschen nimmt zu – aber das ist noch wenig im Bewusstsein mancher Ärztinnen und Ärzte. Als ich die Diagnose erhielt, war ich bereits im Krebsstadium 4, der Darmkrebs hatte Metastasen gebildet. Nach der Diagnose ging alles sehr rasch: weitere Abklärungen, Chemotherapie und etwas später eine achtstündige Operation. Es wurden Tumore aus dem Magen, Zwerchfell, Dickdarm, der Leber, dem Bauchfell und Lymphknoten rausoperiert. Die Ärzte machten mir trotz der erfolgreichen Operation keine Hoffnung auf eine Heilung.
Nach der Diagnose ging alles sehr rasch: weitere Abklärungen, Chemotherapie und etwas später eine achtstündige Operation.
Mit meinem Hintergrund als Biophysiker wäre ich in der Lage, meine Krankheit bis in die Details zu verstehen. So genau will ich das aber gar nicht wissen. Ich weiss, es wird nie mehr ganz gut. Und trotz allem kann ich einen schönen Tag geniessen, mich an alltäglichen Dingen freuen, Zeit mit meinem eineinhalbjährigen Sohn verbringen. Ich geniesse sogar den Morgen vor einer Chemotherapie, weil es mir dann noch gut geht. Das gelingt übrigens nicht immer.
Vor der Erkrankung…
…war ich Senior Scientist an der ETH Zürich, Institut für Elektrotechnik. Nun bin ich IV-Bezüger, arbeite trotzdem noch so gut ich kann. Das Arbeiten tut gut. Meine Arbeitskolleginnen und -kollegen kommen mittlerweile mit meinem Behandlungsplan klar. Wenn ich Chemotherapie habe, wissen sie, dass ich drei Tage nicht auf E-Mails antworten kann. Sport tut mir auch gut. Sehr sogar. Es braucht zwar immense Überwindung, gegen das Fatigue anzukämpfen und sich aufzuraffen. Spätestens nach einer Viertelstunde auf dem Fahrrad stellt sich das gute Gefühl aber ein und die Nebenwirkungen der Behandlung gehen zurück.
Das Leben geht einfach weiter.
Krebs ist keine gute Sache. Aber nicht alles daran ist schlecht. Hätte ich mir zum Beispiel so viel Zeit für meinen Sohn genommen, wenn ich noch voll im Arbeitsprozess drin wäre? Das Leben geht einfach weiter.
Ich bin jemand, der gerne lacht.
Seit dem Krebs noch viel mehr. Und ich bin mir bewusst, dass ich enorm privilegiert bin. Solange im Mittelmeer auch nur ein Kind auf der Flucht ertrinken muss, haben wir doch keinen Grund, uns zu beklagen.
Richtig schlimm sind Dinge, die man ändern könnte, aber es nicht tut.
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Die Strahlentherapie
Nebst der Chirurgie und der Onkologie bildet die Strahlentherapie den dritten Pfeiler der Krebsbehandlung. Mit einer hochpräzisen Bestrahlung können Krebszellen am Wachstum gehindert werden. Die Behandlungen dauern meist mehrere Wochen.
Wie funktioniert die Strahlentherapie?
Tumorzellen vermehren sich unkontrolliert und rasch. Und gerade weil sie so schnell wachsen, reagieren sie viel empfindlicher auf Strahlung als gesunde Zellen. Damit ist es möglich, die Krebszellen durch Photonen- oder Elektronen-Bestrahlung gezielt an einer weiteren Zellteilung zu hindern oder sie zu zerstören. Die Strahlung dringt dabei immer auch in gesunde Zellen ein, die jedoch widerstandsfähiger sind und sich rascher erholen können als Krebszellen.
Exakte Positionierung
Bestrahlt wird mit einem sogenannten Linearbeschleuniger. Ähnlich einem Computertomografen (CT) liegt der Patient auf einer Liege. «Unser Ziel ist es, die Bestrahlung ganz genau auf den Tumor zu richten und dabei so wenig gesundes Gewebe wie möglich zu bestrahlen», sagt Dr. med. Patrick Wolfensberger, Ärztlicher Leiter der Radio-Onkologie Solothurn. Deshalb wird beider Bestrahlung das entsprechende Körperteil des Patienten mit einem speziell angefertigten Kissen in einer ruhigen Position fixiert.
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Weiterführende Links
- Informationsbroschüre der Krebsliga: Strahlentherapie
- Virtueller Rundgang: Radio-Onkologie Solothurn
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INTERVIEW
«Krebs wird immer mehr individuell behandelt»
Chefarzt Julian Schardt und Fachexpertin Onkologiepflege Marlis Bogaert über ihre Arbeit im Behandlungszentrum für Onkologie und Hämatologie und über Krebs als chronische Erkrankung und Humor.
In der Schweiz gibt es jedes Jahr 43 000 neue Krebserkrankungen. Ist das zu viel?
Marlies Bogaert: Jede Krebserkrankung ist grundsätzlich eine zu viel. Aber die meisten lassen sich leider nicht vermeiden.
PD Dr. med. Julian Schardt: Krebs ist eine Erkrankung der Gene und ein Ausdruck der zunehmenden Alterung unserer Gesellschaft. Mit jedem Jahr, das wir älter werden, steigt rein statistisch gesehen das Risiko einer Krebserkrankung. Warum eine Person aber im höheren Alter an Krebs erkrankt und eine andere nicht, bleibt für den grössten Teil der Betroffenen unklar. Natürlich gibt es einige Faktoren wie das Rauchen, erhöhte Belastung durch UV-Strahlung oder exzessiver Alkoholkonsum, welche das Risiko von Krebs erhöhen. Aber wie gesagt, beim grössten Teil der Erkrankten lässt sich nicht genau sagen wieso.
Wo stehen wir bei Krebsbehandlungen?
Bogaert: Die Krebsüberlebenden in der Schweiz sind die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe. Das ist eigentlich eine positive Botschaft, denn es bedeutet: Es gibt immer mehr Menschen, die auch mit Krebs leben können. Ebenso hat die Nachbetreuung in Form der ambulanten onkologischen Rehabilitation an Bedeutung gewonnen.
Schardt: In den letzten zehn Jahren haben wir im Bereich der onkologischen Therapien enorme Fortschritte erlebt. So können wir dank der spezifischen Kenntnis von Genveränderungen bei verschiedenen Krebserkrankungen wie zum Beispiel Lungen-, Darm-, Haut oder auch Brustkrebs sogenannte gezielte Therapien erfolgreich einsetzen. Die zweite grosse Entwicklung gibt es im Bereich der Immuntherapien: Dabei wird das natürliche Immunsystem des Patienten genutzt, um gezielt die Krebszellen bekämpfen zu können. Eine dritte Entwicklung findet gerade im Bereich der zellulären Therapien statt: Patienten werden körpereigene Immunzellen entnommen und genetisch so modifiziert, dass sie nach der Rückgabe im Patienten gezielt Krebszellen eliminieren.
Haben diese neuen Behandlungsmethoden weniger Nebenwirkungen?
Schardt: Das lässt sich leider nicht verallgemeinern, die neuen Behandlungsmethoden sind bei vielen Tumorerkrankungen zwar viel effizienter als eine Chemotherapie, bringen aber sehr spezifische und zum Teil auch schwere Nebenwirkungen mit sich. In den meisten Fällen lassen sich diese durch den Einsatz von Medikamenten abfedern.
Krebs wird immer mehr in sogenannten Behandlungszentren behandelt, wie zum Beispiel Brustzentrum, Darmkrebszentrum oder dem Zentrum für Onkologie und Hämatologie. Was ist der Vorteil?
Schardt: Zertifizierte Behandlungszentren wie das Brustkrebs- oder das noch im Aufbau befindliche Darmkrebszentrum am Bürgerspital Solothurn erfüllen sehr hohe Qualitätskriterien, die regelmässig durch externe Gutachter auf deren Einhaltung und Weiterentwicklung überprüft werden. Damit können wir unseren Patienten eine sehr hohe Behandlungsqualität garantieren, die sich an den aktuellsten Standards in Europa orientiert.
Bogaert: Die Behandlung in Zentren führt auch dazu, dass alle Berufe und Spezialisten unter einem Dach sind.
Können Sie dies an einem Beispiel illustrieren?
Schardt: Nehmen wir als Beispiel die Krebserkrankung des Mastdarms (Rektum). Bei dieser spezifischen Darmkrebsform hat sich in klinischen Studien gezeigt, dass bei einem alleinigen chirurgischen Eingriff der Behandlungserfolg geringer ist, als wenn vor dem chirurgischen Eingriff eine Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie durchgeführt wird.
Bogaert: Die Behandlung erfolgt nicht nur interdisziplinär, sondern auch interprofessionell. Das heisst bei Dickdarmkrebs werden die Patientinnen und Patienten zum Beispiel von der Ernährungsberatung betreut, erhalten eine Stomaberatung für den künstlichen Darmausgang und Physiotherapie. Nur wenn all diese ärztlichen Disziplinen, therapeutischen und pflegerischen Behandlungen eng verzahnt ineinandergreifen, erhalten Patienten den bestmöglichen Genesungseffekt. Krebs ist trotz vieler Fortschritte in der Behandlung eine potenziell tödliche Erkrankung.
Wie gehen Ihre Patientinnen und Patienten damit um?
Bogaert: Sehr unterschiedlich. Es kommt immer stark darauf an, mit was sie zu uns kommen. Zudem spielt die Resilienz, also die psychische Widerstandsfähigkeit, eine grosse Rolle. Wir erhalten viele Rückmeldungen von Patienten, die uns mitteilen, dass sie gerne zu uns ins Onkologiezentrum kommen. Wir sind für sie wie eine Stütze, hören ihnen zu und sind für sie da. Und wir erleben auch Dankbarkeit. Aber denken Sie ja nicht, dass hier immer nur eine bedrückte Stimmung herrscht. Bei uns wird viel gelacht. Humor hat einen wichtigen Platz bei uns.
Schardt: Die Diagnose Krebs ist für die Betroffenen, aber auch für die Angehörigen in der Regel immer mit sehr grossen Ängsten verbunden. Dies ist auch mehr als verständlich, werden die Patienten doch von einem Moment auf den anderen in eine existenzielle Situation geworfen. Neben der spezifischen Tumorart ist aber meist das Stadium der Erkrankung entscheidend für die Heilungschance – je früher die Erkrankung entdeckt wird, zum Beispiel im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung, desto besser sind in der Regel die Behandlungserfolge. Für die meisten Patienten mit fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung ist eine Heilung nach allen Regeln der Kunst nicht mehr möglich. Für diese Patienten gilt es, im gemeinsamen Gespräch realistische Ziele der Behandlung zu definieren, welche auf Erhalt der Lebensqualität und/oder Lebensverlängerung abzielen.
Was sind die häufigsten Fragen?
Schardt: Viele Patienten im fortgeschrittenen Krebsstadium fragen mich: «Wie viel Zeit bleibt mir noch?» Da jede Krebserkrankung eine individuelle Erkrankung darstellt, ist der Verlauf häufig nur schwer abzuschätzen. Mit jeder Prognose, die man für den einzelnen Patienten zu Beginn stellen würde, wird man in der Regel falsch liegen.
Bogaert: Ich erlebe oft, dass die Angst vor einem Rückfall sehr häufig genannt wird. Vor dem Ergebnis einer Computertomografie verbringen nicht wenige schlaflose Nächte. Wir achten in der Pflege zudem stark darauf, dass wir eine Kontinuität bei den Betreuungspersonen haben, dass immer dieselbe Person die Patienten betreuen kann.
Wohin wird sich die Krebsbehandlung in Zukunft entwickeln?
Schardt: Die Vernetzung zwischen den unterschiedlichen medizinischen Behandlungsteams und Disziplinen im Spital wird immer mehr eine ganzheitliche Behandlung ermöglichen. Die Onkologie ist ein sehr innovatives Feld; sowohl in der Grundlagenforschung als auch bei der Medikamentenentwicklung. Die neuen Therapien werden wir immer stärker an die spezifischen Charakteristika einer Erkrankung ausrichten, sprich personalisieren.
Bogaert: Es wird mehr Menschen geben, die mit Krebs als chronische Erkrankung leben, und Cancer Survivors. Als Cancer Survivors gelten Menschen, welche fünf Jahre nach der Therapie ohne Rückfall sind. Die Begleitung dieser Menschen zurück in den Alltag ist eine neue Herausforderung. Ausserdem wünsche ich mir, dass wir die Zeit, die wir heute für die Patienten haben, auch behalten können. Es ist wichtig, dass wir nah am Patienten sind und den Menschen ganzheitlich betreuen.
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BEWEGUNGSTHERAPIE FÜR KREBSPATIENT*INNEN
Nur positive Nebenwirkungen
Es ist erwiesen, dass Sport nicht nur vor Krebs schützen kann, sondern auch
den Therapieverlauf positiv beeinflusst. Deshalb ist Bewegungstherapie
heute ein fester Bestandteil der Krebsbehandlung.
Die positive Wirkung von Sport bei einer Krebserkrankung wurde in zahlreichen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Regelmässige Bewegung verbessert nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit. Sie hilft auch gegen chronische Müdigkeit und stärkt das Immunsystem. Zusätzlich kann die Bewegung Ängste, Depressionen und Schmerzen reduzieren. Nicht immer aber ist es so einfach. Krebspatientinnen und -patienten sind während oder kurz nach einer Krebsbehandlung mental und auch körperlich sehr beansprucht. Da braucht es manchmal enorm viel Kraft, mit einer Bewegungstherapie zu beginnen.
Moderat beginnen
«In unserem Programm geht es darum, eine Bewegungsform zu finden, die einem Freude macht», sagt Physiotherapeutin Iris Huskey. Sie ist zuständig für das Bewegungsprogramm am Bürgerspital Solothurn. «Unser Ziel ist es, dass Patientinnen und Patienten sich anschliessend auch zu Hause regelmässig bewegen oder Sport treiben.» Am besten eignen sich dazu moderate Sportarten, dreimal die Woche. Gerade während einer Krebstherapie ist ein Trainingsplan wichtig, welcher Rücksicht auf die Krebserkrankung nimmt. Dazu gehören das Krankheitsstadium, die Behandlungsphase sowie die Bewegungserfahrung und die Motivation des Patienten.
«Am besten eignen sich moderate Sportarten, dreimal die Woche» (Iris Huskey, Physiotherapeutin)
Gruppentherapie wirkt Wunder
Viele hätten vor der ersten Gruppenstunde mit Ängsten zu kämpfen. Sie stellen sich Fragen wie «Was, wenn ich die Langsamste bin?» oder «Bin ich genügend fit, um mithalten zu können?». Als Erstes starten wir immer mit einer individuellen Abklärung. «Wir wollen herausfinden, welche Ressourcen jemand hat.» Sich zu verausgaben, kann das Immunsystem unter Umständen belasten anstatt stärken. «In der Bewegungstherapie werden deshalb immer verschiedene Themenbereiche angeschaut wie Kraft-, Ausdauer oder Gleichgewichtstraining oder auch Entspannungstechniken und Selbstmanagementstrategien. Jede Sportart ist richtig, Hauptsache, man führt sie aus und plant genügend Erholungszeiten ein.» Fast alle Patientinnen und Patienten hätten in der Gruppe ein Aha-Erlebnis, wenn sie realisierten, dass andere mit denselben Herausforderungen kämpften wie sie selbst, so die Physiotherapeutin.
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So unterschiedlich wie ihr Entstehungsort
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Onkologiezentrum Dornach: Gespräch mit Fachpersonen
ONKOLOGIEZENTRUM DORNACH
«Die Onkologie macht grosse Fortschritte»
In der Onkologie im Spital Dornach sorgt ein interdisziplinäres Team dafür,
dass die hier behandelten Menschen gut aufgehoben sind. Dr. med. Angela
Wolf im Gespräch mit der Fachexpertin Onkologiepflege Rita Fringeli über
Herausforderungen und Freuden in der Krebsbehandlung.
«Bis 2050 werden alle Krebserkrankungen heilbar sein». Wie stehen Sie zu dieser Aussage ?
Wolf: Das ist ein sehr schöner Gedanke, das wäre in nur 27 Jahren. Ich glaube nicht, dass wir dieses Ziel erreichen werden, aber wir sind auf einem guten Weg. Viele Tumorerkrankungen sind zu chronischen Krankheiten geworden. Durch eine Reihe von Weiterentwicklungen begleiten wir die Menschen immer länger, zum Teil mit einer recht guten Lebensqualität.
Fringeli: Ich halte diese Aussage auch nicht für realistisch. Allerdings macht die Onkologie grosse Fortschritte, was eine weniger engmaschige Betreuung möglich macht. Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Patientinnen und Patienten gut kennen und schnell einschätzen können, wo der Schuh drückt. Krebs lässt sich zunehmend effizienter und schonender behandeln.
Wie haben sich die Nebenwirkungen bei der Krebsbehandlung verändert ?
Wolf: Man kann sagen, dass es den Patientinnen und Patienten heute besser geht als noch vor einigen Jahren. Dazu tragen eine medikamentöse Vorbereitung auf die Chemotherapie und eine Vielzahl neuer Substanzen bei. Die Immuntherapien zum Beispiel verursachen in der Regel keine Übelkeit und es kommt zu keinem Haarverlust. Aber auch diese Medikamente haben Nebenwirkungen.
Fringeli: Bei Immuntherapien sehen wir vor allem Nebenwirkungen, die die Haut betreffen, aber auch Organe können beeinträchtigt sein. Hier spielt eine frühzeitige, zum Teil auch präventive medikamentöse Behandlung eine wichtige Rolle.
Was ist eine Besonderheit im Umgang mit Patientinnen und Patienten in der Onkologie ?
Fringeli: Krebs ist verunsichernd und beängstigend. Deshalb ist es für uns besonders wichtig, dass sich die Menschen sicher und geborgen fühlen.
Wolf: Für mich ist es wichtig, dass ich die Menschen dort abholen kann, wo sie gerade sind. Jede Frage ist willkommen, auch wenn es immer wieder dieselben oder ähnliche Fragen sind.
Was sind die häufigsten Fragen von Krebspatienten?
Wolf: Ganz oft werden wir gefragt: Kann ich wieder gesund werden ? Wie ist das mit den Schmerzen ? Werde ich noch essen können ? Werde ich am Ende ersticken müssen? Auch Fragen zur Mobilität sind wichtig. Die Angst, von anderen Menschen abhängig zu werden, ist gross. Partnerschaftsfragen
und Sexualität spielen ebenfalls oft eine Rolle.
Fringeli: Viele Menschen machen sich Sorgen, ob sie mit den Symptomen und den Nebenwirkungen der Behandlung in ihrem Beruf bleiben können.
Und wie lauten Ihre Antworten auf diese Fragen ?
Wolf: Durch unsere therapeutischen Konzepte versuchen wir viele Menschen in die Heilung zu bringen, was auch sehr oft gelingt. Wir haben gute Schmerzmittel, die sehr wirksam sind. Und niemand muss ersticken. Die Palliativmedizin hat ihren festen Platz in der Medizin und vor allem in der Onkologie und so ist eine gute und meist sehr individuelle Begleitung möglich.
Fringeli: Es gibt in diesen Bereichen zahlreiche Unterstützungsangebote und wir haben viele Möglichkeiten, den Menschen dabei zu helfen, ihr Leben möglichst so weiterzuleben wie bisher. In der Onkologie muss man sich auch mit unbequemen Themen auseinandersetzen.
Was empfehlen Sie im Umgang mit Krebs?
Fringeli: Der Umgang mit der eigenen Krebserkrankung ist sehr individuell. Wir lachen viel mit unseren Patienten über alltägliche Dinge,
um mit ihnen den Weg zurück in die Normalität zu finden.
Wolf: Ich rate davon ab, abends im Internet nach Informationen zur eigenen Krankheit zu suchen. Es gibt keinen Dialog, oft werden nur Schreckensbotschaften beschrieben respektive viele extreme Einzelfälle. Das tut den Menschen meistens nicht gut. Viel besser finde ich es, wenn die Menschen ihre Fragen aufschreiben und sie dann mit mir besprechen.
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Yoga bei Krebserkrankungen
Unsere Fotostrecke bietet einen Einblick: Yoga für Krebspatient*innen.
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Das Prostatakarzinom
INTERVIEW MIT DR. MED. TOBIAS HEINRICH
«Es gibt mehrere Therapieformen»
Dr. med. Tobias Heinrich, Chefarzt Urologie am Kantonsspital Olten, über das Prostatakarzinom, die Früherkennung, Behandlungsmöglichkeiten sowie die Auswirkungen auf den Alltag der Patienten.
Tobias Heinrich, wie macht sich das Prostatakarzinom bemerkbar?
Initial leider gar nicht, 95 bis 98% aller Prostatakarzinome finden wir heute durch eine gezielte Vorsorge. Patienten sollten ab dem 50, spätestens aber ab dem 55. Lebensjahr, regelmässig zum Check-up gehen. Bei Patienten mit einer positiven Familienvorgeschichte (Vater, Onkel oder Opa mit Prostatakarzinom) sollte die Vorsorge ab dem 45. Lebensjahr starten. Hierbei wird der Patient körperlich und mittels Ultraschall durchgecheckt und man nimmt ihm Blut und Urin ab, beides wird im Labor weiter untersucht. Häufig ist das erste Anzeichen, dass etwas nicht in Ordnung ist, ein erhöhter PSA-Wert. Wenn dieses Prostata-spezifische Antigen (PSA) einen Wert von 4 überschreitet, sollte man zumindest hellhörig werden.
Was passiert danach?
Wenn sich der PSA-Wert bestätigt, wird die Prostata von einer Fachperson manuell getastet. Wobei diese Untersuchung heutzutage gar nicht mehr im Vordergrund steht. Patienten mit PSA-Erhöhung bekommen eine Kernspintomographie der Prostata, in der wir sehr feine Veränderungen erkennen können. Diese helfen uns dann wiederum, eine Probe aus der Prostata zu gewinnen. Der Trend geht dahin, dass man die Prostata nur noch gezielt in den auffälligen Bereichen biopsiert. Unter Ultraschallkontrolle werden Proben entnommen und feingeweblich untersucht. Dieses Vorgehen minimiert Schäden und Risiko für den Patienten und weist ein höheres Detektions-Potenzial auf. Damit lässt sich häufig gezielt eine Diagnose stellen oder auch ausschliessen.
Inwiefern spielt die Gutartigkeit des Tumors und das Alter des Patienten eine Rolle?
Das Prostatakarzinom ist immer bösartig. Ein Prostatakarzinom, welches wir zufällig bei einem Patienten ab dem 80. Lebensjahr finden, kann man als ungefährlich einstufen. Denn in diesem Alter wird die Biologie des Patienten insgesamt langsamer, das heisst, der Krebs wächst nur noch sehr langsam.
Bei jungen Patienten macht ein Prostatakarzinom häufig Probleme und sollte somit behandelt werden. Aber auch hier hilft uns die Biopsie. Mit ihr können wir feststellen, ob es sich um ein Niedrigrisiko-Karzinom (mit niedriger biologischer Aktivität) handelt. In diesem Fall kann man Patienten guten Gewissens raten, nur die Biologie bzw. das Wachstum zu beobachten. Bei mittel- oder hochriskanten Karzinomen muss man behandeln.
Es gibt mehrere Therapieformen mit einem heilenden Ansatz: Patienten mit einem guten Allgemeinzustand wird eine operative Entfernung der Prostata empfohlen. Der Eingriff wird heutzutage bevorzugt mithilfe eines Roboters durchgeführt. Man kann aber auch weiterhin mit einem kleinen Unterbauchschnitt operieren. Alternativ dazu gibt es die Bestrahlung von außen. In ausgesuchten Fällen (diese Behandlungsart ist jedoch nicht für jeden Patienten zugänglich) wird die Prostata auch von innen bestrahlt. Hierzu werden kleine radioaktive Körnchen (Seeds) in die Prostata implantiert (Brachytherapie).
Welches sind Auswirkungen auf das Leben der Patienten? Gibt es Unterschiede in Bezug auf die verschiedenen Behandlungsoptionen?
Wir hätten gerne Unterschiede bei der Bestrahlung und bei der Operation. Leider zeigen aber die Langzeitdaten ganz klar, dass es keine relevanten Unterschiede gibt. Was sich unterscheidet ist jedoch der Zeitpunkt der Nebenwirkungen. Wenn wir operieren, treten die Nebenwirkungen sofort auf. Mögliche Folgen sind Inkontinenz (das Unvermögen, den Urin zu halten) und das Versagen der sexuellen Potenz. Wenn die Strukturen durch die Operation gestört oder im schlimmsten Falle zerstört werden, kommt dies sofort zum Erliegen. Die Funktionen können aber durch ein Rehabilitationsprogramm wieder, teilweise oder ganz, zurückkommen.
Bei der Bestrahlung wird häufig damit geworben, dass diese Nebenwirkungen nicht auftreten. Das ist aber so nicht ganz korrekt: Sie treten meist nur später auf. Nämlich dann, wenn der strahlenbedingte Umbauprozess in den Organen abgeschlossen ist. Denn dann nehmen die Nerven und Gefässe in einem narbigen Umbauprozess Schaden. Auch bei der Bestrahlung bleibt die Kontinenz meist vollständig bestehen. Die Häufigkeit der Impotenz ist ebenso identisch. Sie kommt bei 60 bis 80 % der Bestrahlungs-Patienten zum Erliegen.
Wie lange dauert ein solcher Rehabilitationsprozess?
Wir sagen den Patienten, sie müssen zwischen drei bis sechs Monate rechnen, bis wirklich wieder alles funktioniert. Die Kontinenz kommt heute bei 90%-95% der Patienten zurück, sie ist daher ein untergeordnetes Problem. Für Patienten, die hochgradig Urin verlieren, gibt es weitere unterstützende Maßnahmen. Die meisten sind wiederrum operativ, aber es gibt sie. Es muss also niemand dauerhaft auf Hilfen wie etwa Windeln angewiesen sein.
Die Potenz, also das Sexuelle, ist immer noch ein grösseres Problem. Die Funktion kommt bei 60% bis 80 Prozent der Patienten zum Erliegen, da die Nerven und Gefäße, welche die Erektion des Penis ermöglichen, gestört werden. Jedoch sind einige Patienten aufgrund des fortgeschrittenen Alters schon vor der Operation nicht mehr hundertprozentig potent. Die psychische Belastung der Diagnose führt häufig bereits vor der Operation dazu, dass die Potenz zum Erliegen kommt.
Wie gehen die Patienten in ihrer Erfahrung damit um? Ist das ein Tabuthema?
Nein, ein Tabuthema ist es nicht. Ich kann es nur aus meiner Sprechstunde und aus der Sprechstunde meiner Mitarbeitenden sagen: Wir thematisieren das offen, fragen den Patienten danach und bieten Ihnen Unterstützung an. Wenn es dort zu Problemen kommt, können Sie offen mit uns darüber sprechen. Viele der Patienten arrangieren sich mit dem Problem, zumindest wenn es um die sexuelle Funktion geht. Weil sie sagen: “Ok, ich bin geheilt. Und dann fällt das halt weg, aber das ist für mich in Ordnung”.
Wenn es für die Patienten nicht in Ordnung ist, dann haben wir Möglichkeiten. Wir versuchen zunächst mit Tabletten die Funktion zu verbessern. Desweiteren gibt es Medikamente, welche die Durchblutung direkt in den Schwellkörpern steigern. Diese können die Patienten, nach Anleitung, direkt in den Penis injizieren. Falls diese Option ebenso entfällt, gibt es die Vakuumpumpe. Reissen wirklich alle Stricke, kann eine Penisprothese implantiert werden. Es ist jedoch eher selten, dass sich Patienten bis in die letzten zwei Stufen behandeln lassen. Die meisten arrangieren sich vorher damit. Die Partner*innen sind übrigens in der Regel relativ offen für die Thematik.
Werden die Partner*innen aktiv bei der Aufklärung miteinbezogen?
Wenn der Patient das wünscht, ja. Es gibt jedoch keine Verpflichtung, dass man Lebens- oder Ehepartner*innen miteinbezieht. Ich empfehle den Patienten immer, die Thematik mit ihnen zu besprechen. Wenn der Wunsch besteht, gibt es auch ein Gespräch zu dritt. Ganz wichtig ist: Wir informieren die Patienten, dass ihre Söhne unter Umständen ein erhöhtes Risiko haben, selbst daran zu erkranken. Bestimmte Mutationen des Prostatakarzinoms sind vererbbar. In diesem Fall hat der Sohn ein erhöhtes Risiko und muss vorzeitig zur Vorsorge gehen. Nicht erst ab dem 50. Lebensjahr, sondern schon ab 45. Wird das Karzinom früh erkannt, kann man entsprechend früh handeln. Je weniger Tumorvolumen da ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man es heilend behandeln kann.
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