Pflege: Bei uns laufen Informationen zusammen
Vernetzte Zusammenarbeit – Pflege
Bei uns laufen alle Informationen zusammen
Die Planung des Austritts fängt bei uns bereits beim Eintritt an. Natürlich ist es ein grosser Unterschied, ob es sich um eine betagte Person handelt, die mit einer Lungenentzündung notfallmässig eingeliefert wird, oder um einen geplanten orthopädischen Eingriff eines jungen Menschen.
Gerade bei Notfalleintritten in der Inneren Medizin sind zu Beginn eines Spitalaufenthaltes noch viele Fragen offen. Meistens lässt sich in solchen Fällen auch schwer voraussagen, wann eine Patientin, ein Patient wieder nach Hause kann. Für die Pflegeanamnese klären wir daher schon zu Beginn Fragen bezüglich Mobilität, der Situation zu Hause, Angehörigen oder auch, was jemand braucht, damit er oder sie sicher nach Hause gehen kann.
Die Hospitalisationszeiten haben sich in den letzten Jahren verkürzt. Das führt dazu, dass die Behandlungen in einem engeren Zeitrahmen stattfinden. Für uns bedeutet das, dass wir von Beginn weg im engen Austausch mit allen Disziplinen im Spital, aber auch den nachgelagerten Institutionen wie Alters- und Pflegeheimen, Spitex, Rehakliniken oder auch den Angehörigen stehen müssen.
Eine zentrale Aufgabe der Pflege ist es, für den Austritt alle relevanten Informationen zusammenzutragen. Wir sind sozusagen die Hüter des Austrittsberichts. Als kleines Spital ist es uns zudem möglich, eng mit den nachgelagerten Institutionen zusammenzuarbeiten. Wir organisieren auch alle drei Monate einen Austausch. Am Spital Dornach wurde des Weiteren ein Case Management implementiert. Das heisst, eine Fachperson kümmert sich bei komplexen Fällen um die Nachsorge – von der Therapie bis zur Betreuung zu Hause. Das entlastet die Pflege enorm und gibt auch Sicherheit, dass nichts vergessen geht.»
Fallmanagement am Spital Dornach
Manche Patientinnen und Patienten brauchen eine umfassendere Nachsorge als andere – zum Beispiel, wenn jemand aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zurück nach Hause kann und ins Pflegeheim überwiesen wird. In einem solchen Fall tritt das sogenannte «Case Management» in Kraft. Das Ziel ist eine lückenlose Versorgung der Patientinnen und Patienten – sei es im Bereich der Alters- und Pflegeheime, Spitex oder auch Sozialbehörden. Dazu arbeitet die Pflege eng mit dem Sozialdienst des Spitals sowie externen Institutionen zusammen.
Über Sebastian Schmidt
Mein Wunsch für eine gute Nachsorge: «Am Austrittstag verlässt der Patient zufrieden und mit allen notwendigen Informationen und Austrittspapieren das Spital.»
Sebastian Schmidt ist Leiter Pflegedienst des Spitals Dornach, Mitglied der Spitalleitung und des Fachgremiums Pflege soH. Er erarbeitete unter anderem das Case Management am Spital Dornach, welches die Nachsorge in besonders komplexen Fällen regelt.
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Weitere Beiträge
Spitalaustritt – Der Weg nach Hause
Patientenporträt Claudia Ruther
Claudia Ruther, 52, hatte Glück im Unglück, da ihr Brustkrebs keine Metastasen bildete. Heute ist sie krebsfrei und denkt sogar gerne an die Zeit im Onkologiezentrum zurück.
Spitalaustritt – Der Weg nach Hause
Vernetzte Zusammenarbeit Ergotherapie
In der Ergotherapie ist es unser Ziel, dass die Patientinnen und Patienten möglichst viele Aktivitäten wieder ausführen können.
Spitalaustritt – Der Weg nach Hause
Pflege: Bei uns laufen Informationen zusammen
Die Planung des Austritts fängt bei uns bereits beim Eintritt an. Natürlich ist es ein grosser Unterschied, ob es sich um eine betagte Person handelt, die mit einer Lungenentzündung notfallmässig eingeliefert wird, oder um einen geplanten orthopädischen Eingriff eines jungen Menschen.
Spitalaustritt bringt Änderungen mit
Vernetzte Zusammenarbeit – Innere Medizin
Ein Austritt ist oft mit grossen Änderungen verbunden
«Es ist ein sehr verständlicher Wunsch, dass Patientinnen und Patienten nach einem Spitalaufenthalt am liebsten wieder nach Hause möchten. Leider ist das nicht immer der Fall.»
«Warum? 85 Prozent der Patientinnen und Patienten der Inneren Medizin kommen via Notfall zu uns. Die allermeisten sind 75 Jahre oder älter, haben bereits eine oder mehrere chronische Erkrankungen. Häufig werden sie aufgrund von Lungenentzündungen, Infekten, Corona oder im Sommer auch wegen Herzschwäche in die Notaufnahme gebracht. Nach einer Behandlung bei uns können nicht alle zurück nach Hause. Bei vielen wird eine Nachsorge durch die Spitex organisiert, bei einigen ist ein Übertritt in ein Alters- der Pflegeheim notwendig. Die Spitex ist in der Nachsorge eine grosse Entlastung. Dank der Professionalisierung und des Ausbaus der Dienstleistungen kann die Spitex mittlerweile auch komplexe Fälle zu Hause betreuen.
Zu schaffen macht uns zurzeit der akute Mangel an Fachpersonal in der Nachsorge, sowohl bei den Hausärztinnen und Hausärzten wie auch der Pflegemangel in den Institutionen oder der Spitex. Wegen den hohen Auslastungen in den Heimen muss immer wieder auch ein Pflegeheim gewählt werden, welches weiter weg vom Wohnort der Patientin liegt. Das verstehen nicht alle.
Die Koordinationsarbeit für die Nachsorge darf nicht unterschätzt werden. Deshalb etablieren wir ein sogenanntes Case Management. Das Ziel dieser Fallbetreuung ist, schon beim Eintritt in den Notfall zu merken, wer eine Anschlusslösung braucht. Diese Patientinnen und Patienten werden während ihres Aufenthaltes eng betreut und schon früh auf einen Übertritt ins Alters- oder Pflegeheim vorbereitet.»
Über PD Dr. med. Lukas Zimmerli
Mein Wunsch für eine gute Nachsorge: «Wir sind stets für Fragen da und wünschen uns aber auch häufigere und ehrliche Feedbacks der Hausärzte, Spitex oder Betreuungsinstitutionen. Die gegenseitige Erreichbarkeit muss gegeben sein.»
PD Dr. med. Lukas Zimmerli ist Chefarzt der Inneren Medizin am Kantonsspital Olten. Er beschäftigt sich immer wieder intensiv mit der vernetzten Versorgung und organisiert unter anderem Weiterbildungs-veranstaltungen zu diesem Thema.
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Spitalaustritt – Der Weg nach Hause
Überlastung in der Notfallmedizin
Wie könnte die Notfallmedizin der Zukunft aussehen, darüber wird im Podcast gesprochen.
Spitalaustritt – Der Weg nach Hause
Vernetzte Zusammenarbeit Ergotherapie
In der Ergotherapie ist es unser Ziel, dass die Patientinnen und Patienten möglichst viele Aktivitäten wieder ausführen können.
Spitalaustritt – Der Weg nach Hause
Patientenporträt: Leben ohne Nieren
Judith Rafael Rosa, 63, musste wegen einer Erbkrankheit ihre Nieren entfernen lassen. Vertrauen zum Arzt und die Aufforderung, sich jederzeit melden zu dürfen, gaben ihr beim Austritt Sicherheit.
Vernetzte Zusammenarbeit Orthopädie
Vernetzte Zusammenarbeit – Orthopädie
Ehrlichkeit schafft Sicherheit
Mit den heutigen Operationstechniken sind Patientinnen und Patienten viel rascher mobil als noch vor zehn, zwanzig Jahren.
Ein Patient bleibt bei einer Knieprothese heute noch zwei bis maximal fünf Tage im Spital, früher waren es zehn Tage. Die Operation einer Hüftprothese etwa kann auf Wunsch des Patienten sogar ambulant durchgeführt werden.
Das Allerwichtigste aber ist: Patientinnen und Patienten müssen gut aufgeklärt sein. Das beginnt schon vor der Operation. Dabei klären wir ab, was sie für eine Erwartungshaltung haben. Ein Patient muss zum Beispiel wissen, dass er nach einer Kreuzbandoperation eine gewisse Zeit in die Physiotherapie gehen muss. Es ist dabei wichtig, dass wir ehrlich sind: Werden Patientinnen und Patienten dahingehend informiert, dass sie nach einem Eingriff möglicherweise einige Wochen eingeschränkt sind, können sie sich besser auf die Operation und die Phase nach dem Eingriff vorbereiten.
Wir erklären auch, dass sie gerade nach orthopädischen Eingriffen unter Anleitung der Physiotherapie selbst zu einer rascheren Heilung beitragen können. Meine Erfahrung ist, dass Patientinnen und Patienten nicht vor Schmerzen Angst haben, sondern davor, allein gelassen zu werden. Bei Fragen oder Unsicherheiten sind wir deshalb 24 Stunden am Tag für sie da. Das beruhigt und schafft Sicherheit.
Wichtig für eine gute Nachsorge sind Schmerztherapie, Rehabilitation und Mobilisation, die zusammen mit der Physiotherapie umgesetzt werden. Die medizinische Nachbetreuung erfolgt nach Möglichkeit immer bei der Hausärztin oder dem Hausarzt – denn diese kennen ihre Patientinnen und Patienten am besten.
Patienteninformationen auf dem Smartphone
Auf dem neuen Patientenportal können Patientinnen und Patienten in Zukunft ganz einfach auf folgende Services zugreifen:
- Alle soH-Termine verwalten – sei es eine ärztliche Sprechstunde oder Physiotherapie
- Telemedizin – Videokonsultationen mit medizinischen Fachpersonen
- eCheckin – Anmeldung via Webapp beim Eintritt ins Spital
- Zugriff auf Radiologiebilder
- Zugriff auf Austrittsberichte oder Arztzeugnisse
- Zugriff auf Rechnungskopien
- Medikamentenplan
- Weitere Informationen wie Besuchszeiten, Veranstaltungen o. a.
Das Patientenportal ermöglicht jederzeit und standortunabhängig Zugriff auf die persönliche Patientenakte der Solothurner Spitäler. Die Daten sind verschlüsselt und nur mittels Zweifaktor-Authentifizierung einsehbar, der Zugang zum Portal ist kostenlos. Der Start erfolgt im Sommer 2023 mit den Services Radiologiebilder, Rechnungskopie und eCheckin. Die restlichen Funktionen folgen zu einem späteren Zeitpunkt.
Über Prof. Dr. med. Näder Helmy
Mein Wunsch für eine gute Behandlung: «Patientinnen und Patienten sollten sich stets mit ihrer Krankheit oder ihrer Verletzung auseinandersetzen.»
Prof. Dr. med. Näder Helmy ist Chefarzt Orthopädie und Traumatologie am Bürgerspital Solothurn. Damit orthopädische Eingriffe erfolgreich sind, ist eine gut organisierte Nachsorge wichtig.
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Spitalaustritt – Der Weg nach Hause
7 Fragen an Dr. med. Mussa Hamad
In der Psychiatrie gibt es beim Austritt oft Unsicherheiten. Wie schaffe ich es, im Alltag wieder Fuss zu fassen? Was tun, bei einer erneuten Krise? Wichtig sei darum, schon beim Eintritt das Austrittsziel festzulegen, so Dr. med. Mussa Hamad.
Spitalaustritt – Der Weg nach Hause
Spitalaustritt bringt Änderungen mit
Es ist ein sehr verständlicher Wunsch, dass Patientinnen und Patienten nach einem Spitalaufenthalt am liebsten wieder nach Hause möchten. Leider ist das nicht immer der Fall.
Spitalaustritt – Der Weg nach Hause
Neue Medizinstrategie soH
Die Solothurner Spitäler haben eine neue Medizinstrategie. Eines der Ziele ist, das Gesundheitsnetzwerk der Solothurner Spitäler auszubauen. Was heisst das genau?
Überlastung in der Notfallmedizin
Notfallmedizin
Überlastung in der Notfallmedizin
Im Beitrag diskutieren Dr. med. Cornelia Meier und Dr. med. Emanuel Plüss, über hohe Ansprüche, unnötige Behandlungen und schlaue Lösungen, wie die Notfallmedizin der Zukunft aussehen könnte.
Wohin, wenn man rasch medizinische Hilfe oder Abklärung braucht? Die meisten Hausärztinnen und -ärzte nehmen keine neue Patientinnen oder Patienten mehr, auf den Notfallstationen füllen sich die Wartezimmer. Wie weiter? Ein Gespräch mit Dr. med. Cornelia Meier, Hausärztin in Zuchwil und Co-Präsidentin der Gesellschaft Ärztinnen und Ärzte Kanton Solothurn (GAeSO) und Dr. med. Emanuel Plüss, interimistischer Chefarzt des Notfallzentrums am Bürgerspital Solothurn über hohe Ansprüche, unnötige Behandlungen und schlaue Lösungen, wie die Notfallmedizin der Zukunft aussehen könnte.
Jetzt in den Beitrag der beiden Ärzte reinhören. Das Gespräch wurde geführt von Eric Send.
Über Dr. med. Cornelia Meier
Dr. med. Cornelia Meier ist Hausärztin, Co-Präsidentin der Gesellschaft Ärztinnen und Ärzte Kanton Solothurn (GAeSO) und Mitinhaberin der Gemeinschaftspraxis am Kreisel in Zuchwil. Sie engagiert sich stark für eine engere Zusammenarbeit zwischen Spital und Hausärztinnen und -ärzten.
Über Dr. med. Emanuel Plüss
Dr. med. Emanuel Plüss, ist interimistischer Chefarzt des Notfallzentrums am Bürgerspital Solothurn.
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Kinder- und Jugendpsychiatrie
Es spricht vieles dafür, manche Kinder oder Jugendliche zu Hause und nicht in einem Besprechungszimmer oder in der Tagesklinik zu behandeln. Auf Hausbesuch im Wasseramt.
Patientenporträt: Leben ohne Nieren
Patientinnen der Solothurner Spitäler
«Aufgrund einer Erbkrankheit musste ich meine Nieren entfernen lassen.»
Judith Rafael Rosa, 63, musste wegen einer Erbkrankheit ihre Nieren entfernen lassen. Vertrauen zum Arzt und die Aufforderung, sich jederzeit melden zu dürfen, gaben ihr beim Austritt Sicherheit.
Judith Rafael Rosa ist sozusagen Stammgast im Kantonsspital Olten. Seit 2019 kommt sie dreimal die Woche für vier Stunden in die Hämodialyse und muss ihr Blut reinigen lassen. Der Grund ist eine Erbkrankheit, eine sogenannte Zystenniere oder polyzystische Nierenerkrankung, bei der die Nieren immer mehr Zysten bilden und irgendwann ihren Dienst versagen.
Entdeckt wurde die Erkrankung 2011, als sie einen Hirnschlag erlitt. Bis 2019 brauchte sie noch keine Dialyse. «Wegen der Krankheit wurden die Nieren über die Jahre aber immer grösser und mussten irgendwann entfernt werden.» Sie zögerte den Eingriff hinaus, bis sie einen Termin in der Urologie hatte. «Es war für mich sehr wichtig, dass ich Vertrauen aufbauen konnte zu dem Arzt, der den Eingriff machen würde», sagt sie. Die erste Niere wurde im November 2022, die zweite im Februar 2023 entfernt. Nach zwei Wochen Spitalaufenthalt gings wieder nach Hause. «Ich bin gut instruiert worden und wusste als Dialysepatientin und gelernte Altenpflegerin bereits vieles.» Vor allem aber die Aufforderung, sich jederzeit im Spital melden zu dürfen, sollte sie unsicher sein oder neue Beschwerden haben, gaben ihr Sicherheit.
Judith Rafael Rosa lebte 15 Jahre in Andalusien, führte dort ein Restaurant – «gegessen wird in Spanien erst um 22 Uhr» – half ihrem Mann beim Segeln mit Touristen und hat noch immer etwas spanische Sonne in ihrem Lachen. Seit rund 20 Jahren lebt sie zusammen mit ihrem Mann in Lostorf. Nur nach Spanien reisen kann sie nicht mehr. Das ist ein Wermutstropfen. Sie sei eigentlich ein Reisefüdli, sagt sie. Aber Kolleginnen fand sie auch in der Dialyse, «das ist manchmal eine richtige Schwatzstunde», meint sie und lacht.
Wir haben die Patientin, Judith Rafael Rosa, im Kantonsspital Olten während der Dialyse besuchen dürfen.
Welche Patienten und Patientinnen brauchen eine Dialyse, wie geht eine Dialyse vonstatten und wie viele Personen sind davon betroffen? Dies sind einige der Fragen, die Dr. med. Christian Forster, Leitender Arzt der Nephrologie und Hämodialyse des Kantonsspitals Olten, im Video beantwortet.
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Die Planung des Austritts fängt bei uns bereits beim Eintritt an. Natürlich ist es ein grosser Unterschied, ob es sich um eine betagte Person handelt, die mit einer Lungenentzündung notfallmässig eingeliefert wird, oder um einen geplanten orthopädischen Eingriff eines jungen Menschen.
Vernetzte Zusammenarbeit Ergotherapie
Vernetzte Zusammenarbeit – Ergotherapie
Weiterhin am Leben teilnehmen
Unser Ziel ist, dass die Patientinnen und Patienten möglichst viele Aktivitäten wieder ausführen können.
«Haben Sie eine Idee was Ergotherapie ist? So beginne ich oft ein Gespräch mit neuen Patientinnen und Patienten, um zu erfahren, welches Bild sie von unserem wenig bekannten Beruf haben. Wir therapieren Menschen, die durch eine Erkrankung, Behinderung oder durch einen Unfall in ihrem Leben und ihrem Alltag beeinträchtigt sind. Bei älteren Menschen kann das zum Beispiel eine zunehmende Demenz sein. Plötzlich gehen Sachen zu Hause nicht mehr, die vorher noch problemlos ausgeführt werden konnten. Wir analysieren zusammen mit den Patientinnen und Patienten die Situation und orientieren uns dabei an ihren Ressourcen.
Bei einer Anmeldung in der Ergotherapie ist es für uns wichtig zu erfahren, was die Pflegenden, die Physiotherapie oder die Ärztinnen und Ärzte bereits beobachtet haben. In unserer Analyse finden wir heraus, ob etwa komplexere Aktivitäten wie Einzahlungen erledigen oder einkaufen wegen einer Hirnschädigung nicht mehr ausgeführt werden können. Für die Therapie stehen uns vielfältige Therapiemittel und Alltagsgegenstände sowie zahlreiche Hilfsmittel für den Alltag zur Verfügung. Falls nötig, vermitteln wir Berufskolleginnen, die zu den Patienten nach Hause gehen und dort die Situation analysieren und gewisse Dinge ändern, wenn zum Beispiel eine Sturzgefahr da ist. Bei Handverletzungen bauen wir auch massgeschneiderte Schienen zur Unterstützung der Heilung. Manchmal fehlt bei manchen Patientinnen und Patienten aufgrund der Erkrankung aber auch die Fähigkeit, Probleme zu erkennen. Dann versuchen wir behutsam die Neugier für das Problem zu wecken. Wir wollen Patienten auch darin befähigen, sich mit der Einschränkung neu kennenzulernen und sich selber einzuschätzen.
Unser Ziel ist, dass die Patientinnen und Patienten möglichst viele Aktivitäten wieder ausführen können, die für sie wichtig sind. Und: dass sie als eigenständige Personen weiterhin an der Gesellschaft teilnehmen können.»
Über Kathrin Hofer
Mein Wunsch für eine gute Übergabe: «Wir schätzen es sehr, wenn Angehörige, Pflegende oder Ärztinnen und Ärzte uns ihre Beobachtungen schildern. Damit ergibt sich ein gutes Gesamtbild der Situation. Nur so kann die Autonomie und Handlungsfähigkeit der Patientinnen und Patienten erhalten oder verbessert werden.»
Kathrin Hofer ist diplomierte Ergotherapeutin am Bürgerspital Solothurn. Ihr Arbeitsgebiet ist die stationäre und ambulante Behandlung von Menschen mit einer Hirnverletzung oder chronischen muskuloskelettalen Beschwerden.
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7 Fragen an Dr. med. Mussa Hamad
In der Psychiatrie gibt es beim Austritt oft Unsicherheiten. Wie schaffe ich es, im Alltag wieder Fuss zu fassen? Was tun, bei einer erneuten Krise? Wichtig sei darum, schon beim Eintritt das Austrittsziel festzulegen, so Dr. med. Mussa Hamad.
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Die Planung des Austritts fängt bei uns bereits beim Eintritt an. Natürlich ist es ein grosser Unterschied, ob es sich um eine betagte Person handelt, die mit einer Lungenentzündung notfallmässig eingeliefert wird, oder um einen geplanten orthopädischen Eingriff eines jungen Menschen.
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Patientenporträt Claudia Ruther
Claudia Ruther, 52, hatte Glück im Unglück, da ihr Brustkrebs keine Metastasen bildete. Heute ist sie krebsfrei und denkt sogar gerne an die Zeit im Onkologiezentrum zurück.
Die Sicht der Hausärztin
Vernetzte Zusammenarbeit – Die Sicht der Hausärztin
Miteinander reden ist der Schlüssel
Im Kanton Solothurn leisten die Hausärztinnen und Hausärzte Notfalldienste im Spital – in der sogenannten vorgelagerten Notfallstation.
In der Regel werden wir von den Solothurner Spitälern rasch informiert, wenn eine Patientin oder ein Patient von unserer Gemeinschaftspraxis ins Spital eintritt. Das ist deshalb wichtig, weil wir manchmal Medikamentenverordnungen nachliefern, über Unverträglichkeiten informieren oder den Bericht eines Spezialisten ausserhalb des Spitals organisieren können. Wir kennen unsere Klienten und ihre Krankheitsgeschichten ja meistens schon seit Jahren und sind sozusagen ihre Patientenmanager.
Ich glaube, man darf sagen, dass die Kommunikation zwischen uns Grundversorgerinnen, Spital, Spitex, Alters- und Pflegeheimen sowie Rehakliniken gut funktioniert. Klar gibt es immer wieder Einzelfälle, wo wir nichts über einen Spitaleintritt erfahren, lange auf den Austrittsbericht warten oder der Patient zur Nachkontrolle ins Spital muss, ohne dass wir informiert werden. Aber wir haben zum Beispiel einen runden Tisch zwischen Spital und Hausärzten, an dem beide Seiten ihre Anliegen einbringen können. So kann man sich verbessern.
Im Kanton Solothurn leisten die Hausärztinnen und Hausärzte Notfalldienste im Spital – in der sogenannten vorgelagerten Notfallstation. Dort behandeln wir die leichteren medizinischen Notfälle. Das schafft einen guten Draht zu den Mitarbeitenden des Spitals. Informationsaustausch funktioniert nun einmal am besten über direkte Kontakte.
In Zukunft können wir wohl nur zusammen versuchen, die Überlastung des Gesundheitswesens und den Mangel an Fachpersonal mit kooperativen Modellen zu lösen, denkbar wäre zum Beispiel eine gemeinsam betriebene Walk-in-Praxis. Das Netzwerk Spital, Grundversorgung, Spitex, Heime muss funktionieren – auch dazu braucht es eine effiziente und gute Kommunikation.
Über Dr. med. Cornelia Meier
Mein Wunsch für eine gute Übergabe: «Rasche Informationen und Kommunikation auf Augenhöhe sowie regelmässige Foren für einen Austausch und gegenseitiges Kennenlernen.»
Dr. med. Cornelia Meier ist Hausärztin, Co-Präsidentin der Gesellschaft Ärztinnen und Ärzte Kanton Solothurn (GAeSO) und Mitinhaberin der Gemeinschaftspraxis am Kreisel in Zuchwil. Sie engagiert sich stark für eine engere Zusammenarbeit zwischen Spital und Hausärztinnen und -ärzten.
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Die Hebamme mit nach Hause nehmen
Der Trend zu kürzeren Spitalaufenthalten gibt es auch bei Geburten. Immer mehr lassen sich schon ab der Schwangerschaft von denselben Hebammen betreuen.
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Vom Spital bis zur Spitex
Die beste Versorgung im Spital nützt wenig, wenn die notwendige Nachsorge nach dem Spitalaustritt schlecht oder gar nicht organisiert wurde. Fünf Sichtweisen, wie eine gute Übergabe geplant sein soll.
Vom Spital bis zur Spitex
Vernetzte Zusammenarbeit – Spitex
Wir nehmen jede Anmeldung an
Die beste Versorgung im Spital nützt wenig, wenn die notwendige Nachsorge nach dem Spitalaustritt schlecht oder gar nicht organisiert wurde. Fünf Sichtweisen, wie eine gute Übergabe geplant sein soll.
«In den letzten 10 Jahren hat sich das Betätigungsfeld der spitalexternen Pflege enorm gewandelt und professionalisiert. Die Spitex Gäu mit ihren rund 100 Mitarbeitenden bietet heute das gesamte Versorgungsspektrum an – Grundversorgung Pflege, Palliative Care, Psychiatrie Spitex, Wundsprechstunde, 24-h-Notruf und einiges mehr. Und selbstverständlich pflegen wir auch abends bis 23 Uhr und haben einen Pikettdienst über Nacht. Leider haben wir an manchen Orten immer noch den Ruf, wir seien nur für Haushaltsarbeiten oder Stützstrümpfe zuständig.
Die Anforderungen an das Personal sind gestiegen. Durch den Trend ambulant vor stationär haben wir komplexere Fälle – sei es bei der Wundpflege, Schmerzmanagement oder in der psychiatrischen Betreuung. Auch das Durchschnittsalter unserer Klienten sinkt: Heute sind 35 % unserer Kundinnen und Kunden unter 65 Jahre. Oft sind unsere Klienten erstaunt, was wir alles leisten können. Und manchmal sogar die Ärztinnen und Ärzte.
Wichtig für uns sind frühzeitige Anmeldungen. Wir erleben es leider immer wieder, dass wir etwa am Freitagnachmittag eine Anmeldung für eine Pflegesituation am nächsten Tag erhalten. Bei komplexen Fällen wäre es für uns zudem sehr wichtig, an ein Round-Table-Gespräch ins Spital eingeladen zu werden, damit wir eine Betreuungs- und Pflegeplanung vornehmen können, zusammen mit den Patienten und Angehörigen.
Als öffentliche Spitex haben wir einen Leistungsauftrag. Das heisst, wir nehmen jeden Fall an. Die Spitex füllt auch kleine Versorgungslücken. Seit kurzer Zeit haben wir auch einen Spitex-Treff bei uns im Stützpunkt in Oensingen, welcher gut besucht wird. Es kommen oft alleinstehende Personen, trinken einen Kaffee, halten einen Schwatz oder jassen. Manche blühen dabei regelrecht auf.»
Aufgaben der Spitex
Spitex ist die Abkürzung für spitalexterne Hilfe und Pflege. Sie ermöglicht Menschen das Leben zu Hause, die Hilfe, Pflege und Betreuung benötigen. Das Spektrum reicht von komplexer Behandlungspflege wie etwa Wundversorgungen, Injektionen, Medikamenteneinnahme über die Grundpflege, psychiatrische Pflege, die Pflege von schwer kranken oder sterbenden Menschen bis hin zu hauswirtschaftlichen Leistungen. Im Kanton Solothurn decken 22 öffentliche Spitex-Organisationen die Versorgung im gesamten Kantonsgebiet ab. Mehr Informationen: www.spitexso.ch
Über Doris Neukomm
Mein Wunsch für eine gute Übergabe: «Frühzeitige Meldung und Einbezug in die Nachsorgeplanung, wenn es um komplexe Betreuungssituationen geht.»
Doris Neukomm ist Geschäftsleiterin der Spitex Gäu. Die Spitex Gäu leistet die spitalexterne Grundversorgung in den Gemeinden Oensingen, Niederbuchsiten, Oberbuchsiten, Egerkingen, Neuendorf und Härkingen.
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Judith Rafael Rosa, 63, musste wegen einer Erbkrankheit ihre Nieren entfernen lassen. Vertrauen zum Arzt und die Aufforderung, sich jederzeit melden zu dürfen, gaben ihr beim Austritt Sicherheit.
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Rascher erholt
Recovery PLUS ist ein erfolgreiches Behandlungskonzept, welches für eine rasche Erholung nach operativen Eingriffen sorgt.
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Direkt nach Hause
Notfallstation
Direkt nach Hause
Immer mehr Patientinnen und Patienten gehen direkt in die Notfallstationen der Spitäler statt zur Hausärztin oder zum Hausarzt. Rund drei Viertel der Fälle können entsprechend ambulant behandelt werden.
Eines ist für den Notfallmediziner des Spitals Dornach, Dr. med. Tobias Hoffmann, klar: «Der oberste Auftrag einer Notfallstation ist es, lebensbedrohliche Erkrankungen zu erkennen und zu behandeln.» Der Alltag sieht oft anders aus. Notfallstationen werden immer mehr von Patientinnen und Patienten aufgesucht, die ambulant behandelt werden können. Einer der Hauptgründe ist der Mangel an Hausärztinnen und Hausärzten. Tobias Hoffmann spricht aber bewusst nicht von Bagatellfällen. Er nennt sie die «leichten medizinischen Fälle» und ergänzt: «Jede Patientin, jeder Patient muss dieselbe Qualität der medizinischen Betreuung erhalten.»
Alle Aspekte berücksichtigen
Weniger als ein Viertel der Patientinnen und Patienten, die eine Notfallstation aufsuchen, wird stationär aufgenommen. Ausschlaggebend für eine stationäre Aufnahme sind grundsätzlich immer medizinische Kriterien. Zunehmend kommen auch soziale Kriterien hinzu. Zum Beispiel dann, wenn bei einem betagten Patienten die sichere Versorgung zu Hause nicht gewährleistet ist, weil etwa keine Angehörigen da sind. «Hier müssen wir alle Aspekte rund um die Patientensicherheit berücksichtigen» so der Notfallmediziner.
Wann ist der Notfall nötig?
«Die Erwartung, ein Problem zu jeder gewünschten Tages- und Nachtzeit sofort gelöst zu bekommen, spüren wir auf den Notfallstationen deutlich.» Deshalb sei es wichtig, dass Patientinnen und Patienten triagiert werden. Das heisst, gleich nach dem Eintritt wird in einer ersten Untersuchung festgestellt, ob ein lebensbedrohliches medizinisches Problem vorliegt oder ob mit der Behandlung und Abklärung, gerade bei hohem Patientenaufkommen, auch etwas zugewartet werden kann. «Wichtig ist, dass wir in jedem Fall aufzeigen können, wie es weitergeht und die Ängste und Sorgen ernst nehmen», so der Notfallmediziner. Im Falle von wenig bedrohlichen Symptomen ist das unter Umständen die Planung und Organisation einer spezialisierten Sprechstunde im Spital Dornach, im Falle einer Lungenembolie die sofortige Behandlung im Spital.
Gewusst?
Ambulante Notfallstationen
Am Kantonsspital Olten und Bürgerspital Solothurn gibt es die sogenannten ambulanten Notfallstationen, die gemeinsam mit den Hausärztinnen und Hausärzten der Region betrieben werden. Hier werden leichte medizinischen Fälle behandelt, die keine stationäre Aufnahme benötigen und somit auch die interdisziplinäre Notfallstation nicht beanspruchen.
Triage und Wartezeiten
Die Notfallstationen in Dornach, Olten und Solothurn arbeiten mit dem anerkannten Triage-System ESI. Nach der Anmeldung beurteilt eine erfahrene Pflegefachperson die Dringlichkeit nach einem fünfstufigen System zwischen den Kategorien 1 bis 5. Bei der Einstufung 1 sind lebensrettende Sofortmassnahmen angezeigt, bei einer Einstufung der Kategorie 5 kann der Patient ambulant behandelt werden. Wer also mit einem leichten medizinischen Leiden den Notfall aufsucht, muss unter Umständen etwas länger warten, da zuerst immer die dringenden Fälle behandelt werden. Mehr dazu in unserem Blog.
Medizinische Beratung am Telefon
Zahlreiche Krankenkassen bieten mittlerweile eine medizinische Telefonhotline für Notfälle oder andere medizinische Fragen an. Dort werden Sie von medizinischem Fachpersonal beraten. Wenn Sie nicht sicher sind, ob das Aufsuchen einer Notfallstation angezeigt ist, lohnt es sich, vorher eine telefonische Beratung zu konsultieren.
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Der Trend zu kürzeren Spitalaufenthalten gibt es auch bei Geburten. Immer mehr lassen sich schon ab der Schwangerschaft von denselben Hebammen betreuen.
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Die Solothurner Spitäler haben eine neue Medizinstrategie. Eines der Ziele ist, das Gesundheitsnetzwerk der Solothurner Spitäler auszubauen. Was heisst das genau?
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Die Sicht der Hausärztin
Im Kanton Solothurn leisten die Hausärztinnen und Hausärzte Notfalldienste im Spital – in der sogenannten vorgelagerten Notfallstation.
Patientenporträt Claudia Ruther
Patientinnen der Solothurner Spitäler
«Irgendwie überraschte mich
die Diagnose nicht»
Claudia Ruther, 52, hatte Glück im Unglück, da ihr Brustkrebs keine Metastasen bildete. Heute ist sie krebsfrei und denkt sogar gerne an die Zeit im Onkologiezentrum zurück.
Es ging alles sehr schnell. Arztbesuch am Freitag, Mammografie mit Biopsie am Montag, gleichentags die Diagnose: Brustkrebs. Zwei Tage später begann bereits die Chemotherapie. Das war im Juli 2020. Der Lockdown war noch nicht lange her. Auslöser waren Schmerzen in der Brust und eine Rötung. «Irgendwie überraschte mich die Diagnose nicht», erinnert sich Claudia Ruther.
Es folgten 20 Chemotherapien im Onkologiezentrum des Bürgerspitals Solothurn. Das Ziel: Den Tumor eingrenzen und verkleinern, bevor er operativ entfernt wird. «Es hört sich seltsam an, aber ich ging sehr gerne dorthin.» Der Weg von Grenchen nach Solothurn einmal die Woche war für sie ein Lichtblick. Während der Pandemie endlich wieder unter Menschen sein. «Im Onkologiezentrum traf ich in familiärer Atmosphäre auf Gleichgesinnte.»
Nach der Chemotherapie folgte im Januar 2021 die Operation mit anschliessender Strahlentherapie. Der Brustkrebs hatte glücklicherweise keine Ableger gebildet, eine Brust musste jedoch entfernt werden. «Mir war von Beginn weg klar, dass ich einen Wiederaufbau der Brust machen wollte», sagt Claudia Ruther. «Heute kann ich ohne Einschränkungen wieder einen Bikini anziehen, der Weg dorthin war aber lang und nicht einfach.»
Claudia Ruther möchte mit ihrer Geschichte anderen Frauen Mut machen. «Es ist ein langer Weg», meint sie, «und man sieht kein Ende». Deshalb sei es wichtig, immer nur von A nach B zu gehen und sich nicht schon das Endziel vorzustellen. «Es ist erstaunlich, wie man plötzlich an kleinen Dingen Freude bekommt.» Die Unterstützung ihres Mannes, das Rausgehen mit den Hunden und manchmal sogar makabre Witze – «all das hat geholfen».
Und was würde sie anderen Frauen sonst noch raten? «Lasst euch Zeit mit der Perücke», meint sie schmunzelnd und zeigt ein Foto, als sie die Perücke, die sie selbst kaum je trug, ihrem Schäferhund auf den Kopf gelegt hatte.
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Kinder- und Jugendpsychiatrie
Es spricht vieles dafür, manche Kinder oder Jugendliche zu Hause und nicht in einem Besprechungszimmer oder in der Tagesklinik zu behandeln. Auf Hausbesuch im Wasseramt.
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Überlastung in der Notfallmedizin
Wie könnte die Notfallmedizin der Zukunft aussehen, darüber wird im Podcast gesprochen.
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Direkt nach Hause
Immer mehr Patientinnen und Patienten gehen direkt in die Notfallstationen der Spitäler statt zur Hausärztin oder zum Hausarzt. Rund drei Viertel der Fälle können entsprechend ambulant behandelt werden.