9 Monate Wachstum

Schwangerschaft

9 Monate Wachstum

Für manche ist es die schönste Zeit im Leben, andere wünschen sich, dass sie möglichst rasch vorübergeht: Schwangerschaft erleben alle Frauen anders.

Es gibt alle möglichen Formen: Rund, oval, klein, spitz, flach, gross bis sehr gross, hoch- oder tiefsitzend. Wie sich der Bauch entwickelt, lässt sich nur sehr bedingt voraussagen. Bei einigen Frauen beginnt sich der Bauch bereits in den ersten Wochen der Schwangerschaft abzuzeichnen, bei anderen wird er erst deutlich später sichtbar. Die ersten drei Monate können für die schwangere Frau belastend sein, da sich der Körper auf die hormonelle Veränderung einstellen muss. Das zweite Drittel hingegen wird von vielen als die angenehmste Zeit der Schwangerschaft empfunden. «Der Körper hat sich umgestellt, der Bauchumfang ist noch nicht so gross und die Bewegungen des Kindes werden spürbar.» Das Kind zu spüren sei auch für Väter wertvoll und wichtig, um eine erste Bindung zum Kind aufzubauen und so an der Schwangerschaft teilzuhaben zu können, so Alexandra Moser, Hebamme am Bürgerspital Solothurn und stellvertretende Leiterin der Gebärabteilung.

Die Sache mit den Streifen

Was viele Frauen beschäftigt, sind sogenannte Schwangerschaftsstreifen, welche sich durch die Dehnung des Gewebes bilden können. «Ob jemand Schwangerschaftsstreifen entwickelt, hängt stark von der Veranlagung ab», sagt Alexandra Moser. Beeinflussen lasse sich dies nur bedingt. «All die speziellen Pflegeprodukte helfen mässig», so die Hebamme. «Ich empfehle aber, den Bauch mit einem einfachen naturbelassenem Öl zu pflegen, damit die Haut nicht austrocknet und dehnbarer bleibt.» Dabei ist die Kontaktaufnahme mit dem Kind und die Auseinandersetzung mit den körperlichen Veränderungen mindestens so wichtig wie das Einölen.

Der Schlussspurt

Im letzten Drittel der Schwangerschaft wird das Kind im Bauch nun grösser und schwerer. Dies kann zur Herausforderung im Alltag werden, was ich häufig schon beim Schuhe binden zeigt. Manche Frauen fühlen sich in dieser Zeit unattraktiv. «Ich versuche die Frauen zu bestärken, die körperlichen Veränderungen anzunehmen. Viele dieser Veränderungen sind wichtig für die Vorbereitung und einen guten Verlauf der Geburt», sagt Alexandra Moser. Zudem ist es wichtig, dass die Schwangere auf ihre Bedürfnisse hört und auf ihr Bauchgefühl vertraut. Sie darf sich auch mal eine Pause gönnen. Wir lebten heute in einer solch vernetzten Welt mit hohen Ansprüchen an unsere Leistungsbereitschaft, dass sich viele diese Zeit nicht mehr nehmen würden, so die Hebamme.

Und dann?

Nach der Geburt wünschen sich viele Frauen, dass sich der Bauch rasch zurückbildet und alles wie vor der Schwangerschaft ist. Alexandra Moser relativiert aber: «Die Rückbildung dauert so lange wie die Schwangerschaft selbst.» Die Frau soll sich dabei nicht unnötig unter Druck setzen. «Was wir unbedingt empfehlen, sind Rückbildungskurse. Einerseits gibt die gezielte Rückbildung der Frau ein gutes Körpergefühl, andererseits ist sie enorm wichtig für die Kräftigung des Beckenbodens und der sonst betroffenen Muskulatur.» Und die Schwangerschaftsstreifen? «Die rötlich-blauen Risse verblassen von alleine, ganz verschwinden tun sie jedoch nicht. Sie sind Spuren von etwas ganz Wunderbarem und dürfen mit Stolz durchs Leben getragen werden.»


Gesundheitswoche auf Radio 32

Wir sind auch mit dieser Ausgabe bei der Gesundheitswoche bei Radio 32 mit dabei. Alexandra Moser Stv. Leiterin Geburtenabteilung im Interview.


Einblicke und Informationen rund um die Schwangerschaft und Geburt.

Kantonsspital Olten

  • Besuchen Sie die Geburten- und Wochenbettstation in unserem virtuellen Rundgang. 
  • Auf der Webseite der Frauenklinik erhalten Sie einen Einblick in die Arbeit von Stationsleiterinnen, Beleghebammen und Sillberaterinnen. In den Blogbeiträgen erhalten Sie Informationen zu Kursen und Themen rund um Gynäkologie, Geburtsvorbereitung bis zur frauenspezifischen Vorsorge.

Bürgerspital Solothurn 

  • Werfen Sie einen Blick in das Familienzimmer in unserem virtuellen Rundgang. 
  • Weitere Informationen rund um die Schwangerschaft und die Geburt am Bürgerspital Solothurn erhalten Sie zudem hier. 


Selbstständig bestimmen, wie die Geburt abläuft.

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Endometriose

Endometriose

Schmerzen dürfen nicht die Regel sein.

Endometriose ist eine Erkrankung, die bei betroffenen Frauen zu sehr starken Schmerzen führen kann. Diese äussern sich oft sehr unterschiedlich. Eine frühe Abklärung lohnt sich.

Der Chefarzt der Frauenklinik des Bürgerspitals Solothurn, PD Dr. med. Stefan Mohr, ist deutlich, wenn es um starke Bauchbeschwerden bei Frauen geht: «Endometriose ist eine sehr belastende Krankheit und dennoch warten viele Frauen zu lange, bis sie eine Abklärung vornehmen.» Bei einer Endometriose siedeln sich Zellen der Gebärmutterschleimhaut ausserhalb des Bauchraums an, wachsen und bilden Schleimhautinseln, sogenannte Endometrioseherde. Diese werden, genau wie die Gebärmutterschleimhaut, durch Hormone beeinflusst, bauen sich auf und führen dort zu einer schmerzhaften Entzündungsreaktion.

Eine lange unerkannte Erkrankung

«Im Schnitt dauert es sieben bis zehn Jahre, bis eine Frau die Diagnose hat», so Stefan Mohr. Das ist lang. Der Grund liegt darin, dass sich die Krankheit sehr unterschiedlich äussert. «Manche haben nur während der Regel starke Bauchschmerzen, andere chronische. Bei manchen Frauen wieder- um kann Endometriose Beschwerden beim Wasserlösen, Stuhlen oder beim Geschlechtsverkehr verursachen.» In seiner Praxis erlebt Stefan Mohr auch viele Endometriosepatientinnen mit Begleiterkrankungen wie Migräne, Müdigkeitssymptomen oder auch Depressionen. Endometriose kann dazu führen, dass sich Frauen sozial zurückziehen. Zehn Prozent aller Frauen sind von der Krankheit betroffen. Auch gesellschaftlich hat die Krankheit eine Relevanz, da es wegen den starken Beschwer- den zu zahlreichen Absenzen in Schule und Beruf kommt.

Wie ein Puzzle

Die Diagnose ist nicht einfach. «Das Wichtigste ist die Anamnese, die Geschichte der Patientin. Wie lange hat sie die Beschwerden? Wie äussern sie sich? Haben die Schmerzen zugenommen? Wann treten sie auf? Das sind nur einige der Fragen, die wir stellen.» Es sei wie ein Puzzlespiel. Eine sichere Diagnose könne am Ende nur die operative Bauchspiegelung liefern. Dabei geht die Ärztin oder der Arzt über kleine Schnitte in den Bauchraum und kann so Endometrioseherde ausfindig machen. Zuerst bietet sich meist eine hormonelle Therapie an, insbesondere wenn man einer Operation kritisch gegenübersteht. «Der Versuch mit einer hormonellen Therapie hilft bei der Diagnosestellung. Werden die Beschwerden hiermit gelindert, spricht dies für das Vorliegen einer Endometriose», erklärt Stefan Mohr. Danach bleibe immer noch die Option eines operativen Eingriffs. Welche Massnahme am sinnvollsten ist, wird im engen Austausch mit der Patientin entschieden.

Die Beschwerden

Endometriose kann sehr unterschiedliche Beschwer­ den auslösen: Von konstanten Bauchschmerzen über Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder bei bestimmten Bewegungen. Eines der Hauptsymptome ist jedoch der ausserordentlich starke Schmerz während der Menstruation, oft schon ein bis drei Tage vor der Blutung. Endometriose kann durch Verwachsungen an den Eier­stöcken zur Unfruchtbarkeit führen. Je nach Lage der Endometrioseherde können auch schon bei kleinen Verwachsungen sehr starke Schmerzen auftreten.

Mehrere Therapieformen
Endometriose ist eine chronische Erkrankung. Bei bis zu 30 Prozent der Patientinnen gibt es nach einer Therapie einen Rückfall. Aber man kann mit der Krankheit umgehen. Es gibt mehrere Therapieformen, die kombiniert werden können:

Schmerzbehandlung: Patientinnen erhalten wirksame Medikamente, welche die Schmerzen eindämmen. Es gibt keine Gefahr der Abhängigkeit, solange keine opioidhaltigen Schmerzmittel verschrieben werden.

• Hormonelle Behandlung: Bei einer hormonellen Behandlung ist das Ziel, das Wachstum der Endometrioseherde zu unterdrücken. Dabei wird der Monatszyklus unterbrochen. Die Endometrioseherde werden sozusagen ausgetrocknet.

Operative Therapie: Die Operation erfolgt laparoskopisch über kleine Hautschnitte im Bauch. Dabei werden eineKamera und spezielle Instrumente eingeführt. Die Endometrioseherde werden herausgeschnitten – immer mit dem Ziel, das gesunde Gewebe so weit wie möglich zu schonen.

Ergänzende Therapien: Hilfreich können ausserdem sportliche Aktivitäten oder Therapien wie Ernährungsberatung, Physiotherapie oder Psychotherapie sein.

Endometriose und Kinderwunsch

Endometriose betrifft vor allem jüngere Frauen zwischen 15 und 45 Jahren. Rund die Hälfte aller Kinderwunschpatientinnen haben Endometriose. «Es schliesst sich aber keineswegs aus, dass nach einer Behandlung eine Frau schwanger werden kann», so Stefan Mohr. Egal, ob die Behandlung wegen des Kinderwunsches erfolgt oder nicht: «Keine Frau sollte sich einfach so mit starken Regelbeschwerden abfinden müssen, sondern frühzeitig eine Abklärung vornehmen», so der Chefarzt der Frauenklinik am Bürgerspital Solothurn. Nicht zuletzt ist es möglich, dass die Endometriose fortschreiten und zunehmende Beschwerden verursachen kann, wenn sie unbehandelt bleibt.


Gesundheitswoche auf Radio 32

Wir sind auch mit dieser Ausgabe bei der Gesundheitswoche bei Radio 32 mit dabei. PD Dr. med. Stefan Mohr, Co-Chefarzt Gynäkologie und Geburten am Bürgerspital Solothurn im Interview.


endohelp.ch – Austausch unter Betroffenen

Noch immer ist ausserhalb von Fachkreisen das Thema Endometriose wenig präsent. Viele Frauen mit Endometriose haben bereits eine lange Leidens­geschichte hinter sich. Allzu oft werden Beschwerden vom Umfeld als Bagatelle abgetan. Es ist deshalb für viele Frauen hilfreich, sich mit anderen Betroffe­nen austauschen zu können. Endo­Help ist ein Verein, welcher von betroffenen Frauen gegründet wurde.


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Patientenporträt Claudia Ruther

Claudia Ruther, 52, hatte Glück im Unglück, da ihr Brustkrebs keine Metastasen bildete. Heute ist sie krebsfrei und denkt sogar gerne an die Zeit im Onkologiezentrum zurück.

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Rascher erholt

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Esstörungen

Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen

Die Kontrolle erlangen – um jeden Preis

Seit Corona haben Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen zugenommen. Eltern kommt bei der frühzeitigen Erkennung und Behandlung eine wichtige Rolle zu.

50 Prozent aller Mädchen wünschen sich, schlanker zu sein. 75 Prozent der Jungen möchten mehr Muskeln haben. Dass junge Menschen unzufrieden mit ihrem Körper sind und ihn verändern möchten, gehört zu einer normalen Entwicklung. Nicht aber bei allen Jugendlichen verläuft diese Veränderung in normalen Bahnen. Rund 3,5 Prozent entwickeln eine Essstörung, Mädchen häufiger als Knaben.

«Essstörungen sind sehr unterschiedlich. Anorexie, also Magersucht, ist nur eine davon. Eine Person kann auch normalgewichtig sein und eine Essstörung haben», sagt Dr. med. Frauke Hartmann, Kinder- und Jugendpsychiaterin mit langjähriger Berufserfahrung. Sie meint: «Essstörungen zeichnen sich grundsätzlich dadurch aus, dass das Essen – oder im Fall einer Anorexie Essen vermeiden – so viel Raum einnimmt, dass das Leben der Betroffenen dadurch beherrscht wird.» Man sehe bei Essstörungen meistens dieselben Komponenten wie bei einer Sucht. Im Fall einer Magersucht ist es die Sucht, jede Kalorie zu vermeiden und die Kontrolle über den eigenen Körper zu haben.

Als Eltern Leitplanken setzen

Essstörungen entwickeln sich häufig aus einem Bedürfnis der Selbstbestimmung heraus. «Gerade die Pubertät ist die Zeit, in der Jugendliche mehr Autonomie wollen, auch über ihren Körper. Und da ist es wichtig, dass man Position bezieht und die Verantwortung nicht den Kindern und Jugendlichen allein überlässt. In Familien, in denen andauernd übers Essen gesprochen wird, kann eher eine Störung entstehen, als wenn man einen natürlichen Umgang damit hat.» Ein Warnzeichen kann sein, so Frauke Hartmann, wenn Kinder oder Jugendliche beginnen, beim Speiseplan der Familie übertrieben mitreden zu wollen. Kurz: Alles, was eine strikte Form der Ernährung fördert, sollte mit einem gewissen Misstrauen betrachtet werden. Es geht auch darum, nicht jeden gewünschten Trend mitzumachen.

Liegt bereits eine klare Essstörung vor, empfiehlt Frauke Hartmann, dass die Eltern insbesondere zu Beginn der Behandlung die Führung übernehmen. Da hätten Eltern eine Verantwortung. Und wenn Eltern merken, dass ihr Kind etwa plötzlich stark Gewicht verliere, «kann es durchaus helfen, dem Kind zu sagen, du gehst so lange nicht mehr in dein geliebtes Training, bis du wieder richtig isst.» Der Prävention und der sogenannten Sekundärprävention, nämlich dann zu reagieren, wenn sich die Essstörung zu entwickeln beginnt, kommt also eine sehr wichtige Rolle zu. Nicht selten übrigens sind junge Mädchen mit Magersucht besonders leistungsorientiert und diszipliniert.

Selbstbestimmung kontra Selbstgefährdung

Die Einsicht zur Therapie ist oft ein wichtiger und entscheidender Schritt. In der ambulanten Therapie werden zum Beispiel auf der Verhaltensebene zusammen mit den Eltern notwendige Regeln und Vereinbarungen erarbeitet, die wieder eine Gewichtszunahme möglich machen. «Ein weiterer wichtiger Schritt ist, dass die Essstörung als Sucht akzeptiert wird.» Nicht selten sagen Jugendliche nach einer Therapie, dass sie froh seien, sich endlich nicht mehr den ganzen Tag mit dem Essen beschäftigen zu müssen.

Und in Fällen von starker Anorexie gehört auch die Ernährung über eine Magensonde dazu. Man weiss, dass im Hungerzustand die eigene Urteilsfähigkeit eingeschränkt ist. Das Gehirn schrumpft sichtbar, und Magersüchtige sind in einem solchen Zustand nicht mehr in der Lage, wahrzunehmen, dass sie sich in einer lebensbedrohlichen Situation befinden. Das bessere sich, wenn einige Tage lang wieder Kalorien zugeführt werden. «Bauch, Kopf und Herz gehören einfach zusammen», so Frauke Hartmann.


Gesundheitswoche auf Radio 32

Wir sind auch mit dieser Ausgabe bei der Gesundheitswoche bei Radio 32 mit dabei. Dr. med. Frauke Hartmann, Leitende Ärztin Kinder- & Jugendpsychiatrie, Psychiatrische Dienste im Interview.


Was sind Essstörungen?

Essstörungen sind psychische Erkrankungen und können sich vielfältig äussern – Magersucht ist nur eine davon. In der Schweiz sind rund 3,5 Prozent der Bevölkerung von einer Essstörung betroffen, was über dem europäischen Durchschnitt liegt.

Die häufigsten Essstörungen sind:

  • Anorexie (Magersucht). Betroffene kontrollieren intensiv ihr Essverhalten und essen stetig weniger, viele treiben exzessiv Sport. Sie nehmen stark ab und werden untergewichtig und empfinden sich dennoch als zu dick. Das Untergewicht kann lebensbedrohlich werden. 1,2 Prozent der Mädchen und Frauen und 0,5 Prozent der Knaben und Männer sind davon betroffen.
  • Die Bulimie ist auch als Ess­-Brech­-Sucht bekannt. Menschen mit Bulimie leiden an Ess­attacken, bei denen sie in kurzer Zeit zu viel essen und danach erbrechen oder auch starke Abführmittel einnehmen. Das Gewicht ist meistens im Normalbereich. 2,4 Prozent der Mädchen und Frauen und 0,9 Prozent der Knaben und Männer sind davon betroffen.
  • Binge-Eating-Störung. Das englische Wort Binge steht für Menschen mit einer Binge­-Eating-­Störung erleiden regelmässig Essanfälle, bei denen sie nicht kontrollieren können, wie viel sie essen. Viele sind daher übergewichtig. 2,4 Prozent der Mädchen und Frauen und 0,7 Prozent der Knaben und Männer sind davon betroffen


Was können Eltern tun?

Ermutigen Sie Ihr Kind, auf die Bedürfnisse seines eigenen Körpers zu achten. Vermitteln Sie Freude an der Bewegung und stärken sie sein Selbstvertrauen. Nicht nur schlanke und sportliche Körper sind schöne Körper.

  • Vorbild sein. Leben Sie eine gesunde Beziehung zum Essen und zur Bewegung vor. Zeigen Sie ihrem Kind auch, dass innere Werte wichtiger sind als äussere.
  • Bleiben Sie im Austausch. Fragen Sie ihr Kind, wie es ihm geht und was es beschäftigt. Viele Kinder mit einer Essstörung schämen sich für ihr Verhalten. Sprechen Sie problematisches Essverhalten nicht beim Essen an. Und das Wichtigste: vermeiden Sie Vorwürfe!
  • Holen Sie rasch Hilfe. Wenn Sie realisieren, dass Ihr Kind eine Essstörung entwickelt oder hat, ermutigen Sie es, Hilfe anzunehmen. Holen auch Sie sich als Eltern Unterstützung.


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Überlastung in der Notfallmedizin

Wie könnte die Notfallmedizin der Zukunft aussehen, darüber wird im Podcast gesprochen.

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Medikation

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Bitte sauer werden

Magensäureblocker werden häufig gegen Nebenwirkungen von Schmerz­ mitteln verschrieben. Aber auch sie haben Nebenwirkungen.

Nach Operationen werden oft Schmerzmittel abgegeben, die zur Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika, kurz NSAR, gehören. Diese Medikamente haben die hervorragende Eigenschaft, die Entzündung zu bekämpfen, die oft mit einer Schwellung einhergeht und wirken gleichzeitig schmerzlindernd. Bekannte Medikamente dieser Gruppe sind zum Beispiel Ibuprofen oder Diclofenac.

Gut gegen Schmerzen, aber…

Leider sorgen NSAR aber auch dafür, dass ein Enzym behindert wird, welches die Magenwand vor der Magensäure schützt. Die Folge: Die Magensäure greift die Magenwand an. Sodbrennen bis hin zu Magenblutungen können die Folge sein. Des- halb wird bei längerer Einnahme von NSAR oft ein weiteres Medikament verschrieben, ein sogenannter Protonenpumpenhemmer oder Magensäureblocker. Ein bekanntes Medikament dieser Gruppe ist Pantoprazol. Der Magensäureblocker hat sodann die Aufgabe, die Bildung von Magensäure zu reduzieren und so den pH-Wert auf etwa 4 zu erhöhen – was vergleichbar ist mit Haushaltsessig.

Gut gegen Magensäure, aber…

Normale Magensäure ist gleich sauer wie verdünnte Salzsäure. Sie hat einen pH-Wert zwischen 1 und 2. Dies hilft nicht nur Nahrung zu zersetzen, sondern ist auch ein Schutz vor krankmachenden Bakterien. Ist diese Säure nun weniger stark, besteht das Risiko, dass schädliche Bakterien direkt in den Darm gelangen und dort eine Infektion verursachen können. Zudem behindern Magensäureblocker auch die Aufnahme von Vitamin B12, Magnesium oder Calcium. Das kann zu Blutarmut oder schwachen Knochen führen.

Deshalb:

Magensäureblocker machen über eine gewisse Zeit Sinn. Werden jedoch die Schmerzmittel reduziert, so lohnt sich das Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt, ob auch die Magensäureblocker reduziert oder abgesetzt werden können.


Über PD Dr. phil. II Markus Lampert

Herr Lampert ist Leitender Spitalapotheker am Kantonsspital Olten. Mit seinem Team der Klinischen Pharmazie berät er Ärztinnen und Ärzte, Pflegende und Patientinnen und Patienten zur sicheren und wirksamen Auswahl und Anwendung von Medikamenten


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Claudia Ruther, 52, hatte Glück im Unglück, da ihr Brustkrebs keine Metastasen bildete. Heute ist sie krebsfrei und denkt sogar gerne an die Zeit im Onkologiezentrum zurück.

Die Hebamme mit nach Hause nehmen

Der Trend zu kürzeren Spitalaufenthalten gibt es auch bei Geburten. Immer mehr lassen sich schon ab der Schwangerschaft von denselben Hebammen betreuen.


Cancer Nurse

Cancer Nurse

Es gibt immer viele Fragen

Bei einer Darmkrebsdiagnose wird die Krankheit plötzlich zum lebensbestimmen­ den Thema. Die Betreuung durch eine Cancer Nurse hilft, damit klarzukommen.

Bei einer Krebserkrankung ist der medizinische Prozess wie Diagnose, Behandlung und Therapie geregelt und fokussiert. Daneben hat eine Krebserkrankung aber unter anderem auch Auswirkungen auf die Lebensqualität. Der Alltag wird ab dem Zeitpunkt der Diagnose über eine längere Zeit von Untersuchungen, Therapien und Kontrollen geprägt.

«Das ist eine belastende Zeit, die das bisherige Leben auf den Kopf stellt», sagt Jenny Herrnschmidt. Sie ist Pflegeexpertin APN und ausgebildete Cancer Nurse. Ihre Aufgabe ist es, Patientinnen und Patienten dabei zu unterstützen, mit ihrem neuen Alltag zurechtzukommen. «Patienten sind bei einer Krebserkrankung meistens sehr verunsichert, ihr Körperbild ändert sich, sie sind nicht mehr gleich leistungsfähig wie zuvor. Die Folge sei oft ein sozialer Rückzug.

Zeit nehmen

Jenny Herrnschmidt nimmt sich Zeit für alle Fragen. «Ich bin die Ansprechperson zwischen Diagnose und Nachsorge. Die Patientinnen und Patienten dürfen sich zu jedem Zeitpunkt ihrer Behandlung bei Fragen an mich wenden, dies gibt Sicherheit und Vertrauen». Nach ersten Gesprächen stellt sie ein Behandlungsteam zusammen.

«Das interprofessionelle Team besteht aus der Ernährungstherapie, Physiotherapie, Psychoonkologie, Stomaberatung, Seelsorge und natürlich den Pflegefachpersonen und Ärzten.» Jenny Herrnschmidt erlebt es vielfach, dass gerade das Thema Darmkrebs stark mit Schamgefühlen besetzt sei und sich viele nicht trauten, offen darüber zu sprechen. «Es betrifft eine unserer intimsten Zonen.» Umso wichtiger ist die kontinuierliche, vertrauensbasierte Unterstützung und Begleitung.


Cancer Nurse

Cancer Nurses, auf Deutsch Krebs­ Pflegefachpersonen, verfügen über vertieftes Fachwissen und haben Erfahrung mit den krank­heitsspezifischen Symptomen. Sie können dadurch gezielte Unterstützungsangebote anbieten. Durch ihren medizinischen Hintergrund können sie auch fachliche Fragen beantworten. Der Einsatz von Cancer Nurses hilft mit, den Therapieverlauf zu verbessern.


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Spitalaustritt bringt Änderungen mit

Es ist ein sehr verständlicher Wunsch, dass Patientinnen und Patienten nach einem Spitalaufenthalt am liebsten wieder nach Hause möchten. Leider ist das nicht immer der Fall.


Darmspiegelung

Darmspiegelung

Wichtige Krebsprävention

Der Gedanke an eine Darmspieglung erscheint vielen Menschen unangenehm. Das müsste nicht sein, meint Gastro­enterologe Prof. Dr. med. Radu Tutuian.

Über den Darm wird wenig geredet. Dabei ist er entscheidend für unsere Gesundheit. Hier wird das Essen in seine Bestandteile zerlegt und vom Körper aufgenommen, hier befinden sich Milliarden von guten Bakterien und hier ist auch ein wichtiger Teil unseres Immunsystems. Man weiss, dass der Darm unsere Psyche stärker beeinflusst als umgekehrt. Der Magen-Darm-Trakt wird bis zu acht Meter lang und hat eine Oberfläche von 30 bis 40 Quadratmetern. Erstaunlich, was sich gefaltet in unserem Bauch befindet und über das wir nur ungern sprechen.

Kaum Symptome

Noch weniger gern wird über Erkrankungen des Darms gesprochen, wie etwa Darmkrebs. «Darmkrebs – damit sind Krebserkrankungen des Dickdarms gemeint – ist die dritthäufigste Krebserkrankung bei Männern und die zweithäufigste bei Frauen», erklärt Prof. Dr. med. Radu Tutuian, Chefarzt der Klinik Gastroenterologie und Hepatologie des Bürgerspitals Solothurn. Darmkrebs entsteht häufig aus Wucherungen der Darmschleimhaut, sogenannten Polypen. «In einem frühen Stadium verursacht Darmkrebs kaum Symptome, deshalb ist die frühe Untersuchung des Dickdarms sehr wichtig», so Radu Tutuian weiter.

Im Anfangsstadium reagieren

Bei einer Frühuntersuchung wird eine Darmspiegelung gemacht. Dabei führt die Ärztin oder der Arzt über ein sogenanntes Endoskop eine Kamera und mehrere kleine Instrumente in den Darm und kann verdächtige Polypen gleich entfernen. «Die meisten Personen haben grossen Respekt vor dieser Untersuchung», so der Chefarzt, «aber der Eingriff selbst ist interventionell und schmerzlos.» Etwas mühsamer sei höchstens das Prozedere am Vorabend, wenn man mit einem Abführmittel den Darm entleeren müsse. Eine zweite Früherkennungsmethode von Darmkrebs ist die jährliche Untersuchung des Stuhls. Sollte dort unsichtbares Blut entdeckt werden, so ist eine Darmspiegelung meistens der nächste Schritt.

Darmkrebsscreenings

Die vorsorgliche Darmspiegelung wird für Personen zwischen 50 und 69 Jahren von der Krankenkasse bezahlt. Im Kanton Solothurn wird demnächst ein Programm zur Früherkennung von Darmkrebs lanciert. Studien zeigen, dass die Anzahl der Todesfälle dank einer Frühuntersuchung bis zur Hälfte reduziert werden kann. «Es ist sehr schade, wenn damit zu lange gewartet wird – denn es ist ein kleiner Eingriff mit einer grossen Wirkung», so der Chefarzt der Gastroenterologie.


Gesundheitswoche auf Radio 32

Wir sind auch mit dieser Ausgabe bei der Gesundheitswoche bei Radio 32 mit dabei. Prof. Dr. med. Radu Tutuian Chefarzt Gastroenterologie/Hepatologie im Interview.


Prävention von Darmkrebs

Einen garantierten Schutz vor Darmkrebs gibt es nicht. Aber mit einem gesunden Lebensstil kann das Risiko gesenkt werden.

Dazu gehören:

  • Ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Früchten, Nahrungsfasern wie Vollkornprodukte oder Hülsen­früchte und wenig rotes oder geräu­chertes und gepökeltes Fleisch.
  • Regelmässige Bewegung regt die Darmtätigkeit an und hilft so, das Risiko für Darmkrebs zu senken. Es steigert übrigens auch das Wohlbefinden.
  • Rauchen steigert das Risiko für ver­schiedene Krebsarten, auch für Darm­ krebs. Ein Rauchstopp lohnt sich also.
  • Übergewicht vermeiden. Auch dies kann das Risiko für Darmkrebs erhöhen.


Ablauf einer Darmspiegelung am Darmkrebszentrum


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