Geburten

Die Hebamme mit nach Hause nehmen

Der Trend zu kürzeren Spitalaufenthalten gibt es auch bei Geburten. Immer mehr lassen sich schon ab der Schwangerschaft von denselben Hebammen betreuen.

Die Geburt ist ein intimer und einschneidender Moment im Leben einer Frau. Manche Frauen wünschen sich deshalb von derselben Hebamme betreut zu werden. Seit 2021 kann man am Kantonsspital Olten dazu eine Beleghebamme engagieren. Stephanie Fiechter, diplomierte Hebamme, betreibt zusammen mit Anna Schulte, Evelyn Thomet und Farida Hamidi die Beleghebammen Olten. Sie sagt: «Der Anspruch der Frauen an Kontinuität steigt. In der Regel lernt man die Hebamme erst beim Eintritt ins Spital kennen. Als Beleghebammen können wir aber bereits vor der Geburt eine Beziehung zur Frau und zur Familie aufbauen.» Damit werde eine ganzheitliche Betreuung von der Geburtsvorbereitung, über die Geburt bis hin zum Wochenbett erreicht. «Dieser Beziehungsaufbau ist nicht nur für uns als Hebammen wertvoll, sondern auch für die Frau und die Familie.»

Im Notfall rasch reagieren
Das Angebot der Beleghebammen erfolgt unabhängig davon, ob das Kind mit einer natürlichen Spontangeburt oder mit Kaiserschnitt zur Welt kommt. Genauso wenig spielt es eine Rolle, ob eine reine Hebammengeburt gewünscht ist oder ob eine Ärztin oder ein Arzt bei der Geburt dabei sein soll. «Bei einer unauffälligen Schwangerschaft kann die Geburt auch von zwei Hebammen begleitet werden», so Stephanie Fiechter. Eine Beleghebamme bleibt die ganze Zeit während der Geburt dabei. Viele wünschten sich aber die Sicherheit des Spitals und möchten nicht zu Hause gebären

In Ruhe ankommen
Nur die wenigsten Frauen wollen nach der Geburt gleich wieder nach Hause, sondern bleiben meistens ein paar Tage im Spital. «Das hat viel damit zu tun, dass der Komfort im Spital deutlich gestiegen ist», so Stephanie Fiechter. Aber auch damit, dass man auf den Wochenbettstationen am Kantonsspital Olten und am Bürgerspital Solothurn auf Wunsch auch im Einbettzimmer zur Ruhe kommen kann. «Gerade wenn es die zweite oder dritte Geburt ist, wird dies besonders geschätzt.» Und gleichzeitig wird es sehr geschätzt, wenn dieselben Hebammen, die man von der Schwangerschaft bis zur Geburt hatte, danach auch im Wochenbett zu Hause Mutter und Kind betreuen.



Geburtenabteilungen der Solothurner Spitäler

Am Kantonsspital Olten und am Bürgerspital Solothurn wird das gesamte Geburtsspektrum angeboten – vom Geburtsvorbereitungskurs, über Nachbetreuung bis hin zur Stillberatung. Auch können an beiden Standorten verschiedene Geburtsmodelle gewählt werden – von der reinen Hebammengeburt bis zum klassischen Arzt-Hebammenmodell.

Wir freuen uns über Ihre Kommentare zum Beitrag!


Weitere Beiträge

Die Sicht der Hausärztin

Im Kanton Solothurn leisten die Hausärztinnen und Hausärzte Notfalldienste im Spital – in der sogenannten vorgelagerten Notfallstation.

Spitalaustritt bringt Änderungen mit

Es ist ein sehr verständlicher Wunsch, dass Patientinnen und Patienten nach einem Spitalaufenthalt am liebsten wieder nach Hause möchten. Leider ist das nicht immer der Fall.

Direkt nach Hause

Immer mehr Patientinnen und Patienten gehen direkt in die Notfallstationen der Spitäler statt zur Hausärztin oder zum Hausarzt. Rund drei Viertel der Fälle können entsprechend ambulant behandelt werden.