Cancer Nurse

Es gibt immer viele Fragen

Bei einer Darmkrebsdiagnose wird die Krankheit plötzlich zum lebensbestimmen­ den Thema. Die Betreuung durch eine Cancer Nurse hilft, damit klarzukommen.

Bei einer Krebserkrankung ist der medizinische Prozess wie Diagnose, Behandlung und Therapie geregelt und fokussiert. Daneben hat eine Krebserkrankung aber unter anderem auch Auswirkungen auf die Lebensqualität. Der Alltag wird ab dem Zeitpunkt der Diagnose über eine längere Zeit von Untersuchungen, Therapien und Kontrollen geprägt.

«Das ist eine belastende Zeit, die das bisherige Leben auf den Kopf stellt», sagt Jenny Herrnschmidt. Sie ist Pflegeexpertin APN und ausgebildete Cancer Nurse. Ihre Aufgabe ist es, Patientinnen und Patienten dabei zu unterstützen, mit ihrem neuen Alltag zurechtzukommen. «Patienten sind bei einer Krebserkrankung meistens sehr verunsichert, ihr Körperbild ändert sich, sie sind nicht mehr gleich leistungsfähig wie zuvor. Die Folge sei oft ein sozialer Rückzug.

Zeit nehmen

Jenny Herrnschmidt nimmt sich Zeit für alle Fragen. «Ich bin die Ansprechperson zwischen Diagnose und Nachsorge. Die Patientinnen und Patienten dürfen sich zu jedem Zeitpunkt ihrer Behandlung bei Fragen an mich wenden, dies gibt Sicherheit und Vertrauen». Nach ersten Gesprächen stellt sie ein Behandlungsteam zusammen.

«Das interprofessionelle Team besteht aus der Ernährungstherapie, Physiotherapie, Psychoonkologie, Stomaberatung, Seelsorge und natürlich den Pflegefachpersonen und Ärzten.» Jenny Herrnschmidt erlebt es vielfach, dass gerade das Thema Darmkrebs stark mit Schamgefühlen besetzt sei und sich viele nicht trauten, offen darüber zu sprechen. «Es betrifft eine unserer intimsten Zonen.» Umso wichtiger ist die kontinuierliche, vertrauensbasierte Unterstützung und Begleitung.


Cancer Nurse

Cancer Nurses, auf Deutsch Krebs­ Pflegefachpersonen, verfügen über vertieftes Fachwissen und haben Erfahrung mit den krank­heitsspezifischen Symptomen. Sie können dadurch gezielte Unterstützungsangebote anbieten. Durch ihren medizinischen Hintergrund können sie auch fachliche Fragen beantworten. Der Einsatz von Cancer Nurses hilft mit, den Therapieverlauf zu verbessern.


Wir freuen uns über Ihre Kommentare zum Beitrag!


Weitere Beiträge

Dr. Zimmerli steht vor einem Bild und erklärt etwas.

Spitalaustritt bringt Änderungen mit

Es ist ein sehr verständlicher Wunsch, dass Patientinnen und Patienten nach einem Spitalaufenthalt am liebsten wieder nach Hause möchten. Leider ist das nicht immer der Fall.

Patientenporträt Claudia Ruther

Claudia Ruther, 52, hatte Glück im Unglück, da ihr Brustkrebs keine Metastasen bildete. Heute ist sie krebsfrei und denkt sogar gerne an die Zeit im Onkologiezentrum zurück.

Die Hebamme mit nach Hause nehmen

Der Trend zu kürzeren Spitalaufenthalten gibt es auch bei Geburten. Immer mehr lassen sich schon ab der Schwangerschaft von denselben Hebammen betreuen.