Bauchoperation
Die Tage nach dem Eingriff
Nach einem operativen Eingriff im Bauchbereich müssen Patientinnen und Patienten unter Umständen mit einem veränderten Körperbild zurechtkommen. Das braucht Geduld und Zeit.
Bei einem Darmverschluss muss es schnell gehen. Wenn der Darminhalt durch eine Verschlingung des Darms oder durch ein Hindernis blockiert ist, kann es rasch lebensbedrohlich werden. In einem solchen Fall findet der Eintritt ins Spital notfallmassig statt. Plötzlich steht eine grosse Operation an, unter Umstanden wurde auch ein Tumor entdeckt. Und es gibt Situationen, in denen der Patient bei der Operation einen künstlichen Darmausgang, ein Stoma, erhalten wird.
Am Anfang kann Überforderung stehen
In einem solchen Fall kommt sehr vieles auf die Patientinnen und Patienten zu. Alles geht schnell, Patienten und ihre Angehörigen können sich nicht ausreichend darauf vorbereiten. Nun ist eine gute interprofessionelle Zusammenarbeit wichtig. Ärzteschaft, Pflege, Physiotherapie, Ernährungsberatung, Küche, Room-Service, Sozialberatung, Stomaberatung und auch die Seelsorge arbeiten als Team zusammen. Nicht selten gibt es zu Beginn ein Abwehrverhalten. Das erfordert Fingerspitzengefühl seitens der Pflege. Hierzu muss abgeklärt werden, welche Ressourcen zur Verfugung stehen, wie die Angehörigen der Patienten damit umgehen oder wie selbstständig der Patient, die Patientin noch ist.
Schmerzfrei werden
Nach der Operation treten Schmerzen auf. Damit diese den Heilungsverlauf nicht negativ beeinflussen, ist es wichtig, dass Patientinnen und Patienten ausreichend Schmerzmittel einnehmen. Daher werden sie angehalten, dass sie ja nicht auf die Zähne beissen sollen, sondern die Schmerzmittel frühzeitig verlangen. Die Pflege motiviert die Patienten aktiv dazu und sie fragt die Schmerzintensität regelmassig mit einer Skala von 0 bis 10 ab. Und nicht zuletzt spielt die Nahrungsaufnahme eine wichtige Rolle. Viele müssen nach dem Eingriff langsam wieder mit dem Kostaufbau beginnen. Das kann für Diabetiker oder Allergiker eine Herausforderung sein, aber auch für die Küche Das Auge isst mit – auch die Breikost wird attraktiv präsentiert.
Tabus überwinden
Manchmal ist bei Krebserkrankungen des Dickdarms ein künstlicher Darmausgang, ein sogenanntes Stoma, angezeigt. In vielen Fallen temporär, manchmal auch für immer. Die Darmentleerung erfolgt über eine kleine Öffnung in der Bauchdecke, an der Haut wird ein Beutel angebracht. Diese Versorgung gewährleistet das kontrollierte und saubere Entsorgen des Stuhlgangs. Es ist eine sehr diskrete Losung, andere Menschen merken nichts davon. Für Patientinnen und Patienten ist es sehr wichtig, den richtigen Umgang damit zu lernen. Am Spital Dornach gibt es dazu die Patienten dabei, eine für sie passende Versorgung auszuwählen. Die Handhabung kann mit ihr zusammen geübt werden. Oft müssen dabei auch Ekelgefühle überwunden werden. Die gute Nachricht: Mit etwas Training läuft der Wechsel des Beutels immer besser von der Hand und danach ist fast jede Tätigkeit auch mit einem Stoma möglich. Sollte es für die Versorgung zu Hause weitere Unterstützung brauchen, kann die Spitex hinzugezogen werden.
Tipps für den Heilungsverlauf
• Aktiv sein, so gut es geht. Achten Sie dabei aber auf Einschränkungen, vor allem wenn es um das Heben von Gegenständen geht.
• Beim Duschen muss die Wunde gut abgedeckt werden. Vollbäder, Schwimmbadbesuche oder Geschlechtsverkehr sind erst nach der Wundheilung möglich. Fragen Sie die zuständige Pflegefachperson.
• Weicher und regelmässiger Stuhlgang verhindert eine pressende Entleerung des Darms und schont die operierten Bereiche. Essen Sie deshalb ballaststoffreich und trinken Sie genügend.
• Die Bauchdecke bleibt auch nach der Vernarbung empfindlich. Massieren Sie das Gewebe mit einer geeigneten Hautcreme, damit es elastisch bleibt.
• Beginnen Sie früh mit der Aktivierung der Beckenbodenmuskulatur. Die Physiotherapeutin oder der Physiotherapeut zeigt Ihnen dazu Übungen.
• Steigern Sie alle neuen Belastungen nach einer Operation langsam.
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