Vernetzte Zusammenarbeit – Spitex

Wir nehmen jede Anmeldung an

Die beste Versorgung im Spital nützt wenig, wenn die notwendige  Nachsorge nach dem Spitalaustritt schlecht oder gar nicht organisiert wurde. Fünf Sichtweisen, wie eine gute Übergabe geplant sein soll.

«In den letzten 10 Jahren hat sich das Betätigungsfeld der spitalexternen Pflege enorm gewandelt und professionalisiert. Die Spitex Gäu mit ihren rund 100 Mitarbeitenden bietet heute das gesamte Versorgungsspektrum an – Grundversorgung Pflege, Palliative Care, Psychiatrie Spitex, Wundsprechstunde, 24-h-Notruf und einiges mehr. Und selbstverständlich pflegen wir auch abends bis 23 Uhr und haben einen Pikettdienst über Nacht. Leider haben wir an manchen Orten immer noch den Ruf, wir seien nur für Haushaltsarbeiten oder Stützstrümpfe zuständig.

Die Anforderungen an das Personal sind gestiegen. Durch den Trend ambulant vor stationär haben wir komplexere Fälle – sei es bei der Wundpflege, Schmerzmanagement oder in der psychiatrischen Betreuung. Auch das Durchschnittsalter unserer Klienten sinkt: Heute sind 35 % unserer Kundinnen und Kunden unter 65 Jahre. Oft sind unsere Klienten erstaunt, was wir alles leisten können. Und manchmal sogar die Ärztinnen und Ärzte.

Wichtig für uns sind frühzeitige Anmeldungen. Wir erleben es leider immer wieder, dass wir etwa am Freitagnachmittag eine Anmeldung für eine Pflegesituation am nächsten Tag erhalten. Bei komplexen Fällen wäre es für uns zudem sehr wichtig, an ein Round-Table-Gespräch ins Spital eingeladen zu werden, damit wir eine Betreuungs- und Pflegeplanung vornehmen können, zusammen mit den Patienten und Angehörigen.

Als öffentliche Spitex haben wir einen Leistungsauftrag. Das heisst, wir nehmen jeden Fall an. Die Spitex füllt auch kleine Versorgungslücken. Seit kurzer Zeit haben wir auch einen Spitex-Treff bei uns im Stützpunkt in Oensingen, welcher gut besucht wird. Es kommen oft alleinstehende Personen, trinken einen Kaffee, halten einen Schwatz oder jassen. Manche blühen dabei regelrecht auf.»


Aufgaben der Spitex

Spitex ist die Abkürzung für spitalexterne Hilfe und Pflege. Sie ermöglicht Menschen das Leben zu Hause, die Hilfe, Pflege und Betreuung benötigen. Das Spektrum reicht von komplexer Behandlungspflege wie etwa Wundversorgungen, Injektionen, Medikamenteneinnahme über die Grundpflege, psychiatrische Pflege, die Pflege von schwer kranken oder sterbenden Menschen bis hin zu hauswirtschaftlichen Leistungen. Im Kanton Solothurn decken 22 öffentliche Spitex-Organisationen die Versorgung im gesamten Kantonsgebiet ab. Mehr Informationen: www.spitexso.ch



Über Doris Neukomm

Mein Wunsch für eine gute Übergabe: «Frühzeitige Meldung und Einbezug in die Nachsorgeplanung, wenn es um komplexe Betreuungssituationen geht.»

Doris Neukomm ist Geschäftsleiterin der Spitex Gäu. Die Spitex Gäu leistet die spitalexterne Grundversorgung in den Gemeinden Oensingen, Niederbuchsiten, Oberbuchsiten, Egerkingen, Neuendorf und Härkingen.



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