PORTRÄT EINER BRUSTKREBS-PATIENTIN

«Die Diagnose löst Angst und Traurigkeit aus»

Ursula Stuber hat Brustkrebs und wird derzeit im Bürgerspital Solothurn behandelt. Im Interview erzählt sie, wie sie die Diagnose und Behandlung erlebt und was ihr Kraft gibt.

Frau Stuber, wie und wann bemerkten Sie Ihre Erkrankung?

Das war im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung. Ohne jegliche Anzeichen einer Erkrankung zu spüren, meldete ich mich Mitte Februar, im Rahmen des Programms „donna“, zu einem Mammografie-Screening an.

Wie sieht Ihre Therapie am Bürgerspital Solothurn aus?

Nach der Diagnose folgte eine Operation, von der ich mich während drei Wochen erholte. Anschliessend begann meine Strahlentherapie. Geplant sind insgesamt 21 Bestrahlungen. Eine Chemotherapie ist für meinen Fall nicht vorgesehen, aber ich werde während voraussichtlich fünf Jahren Tabletten nehmen müssen, als antihormonelle Therapie.

Welches waren die grössten Herausforderungen während der Behandlung – psychisch sowie physisch?

Die unerwartete Krebsdiagnose löste Angst und Traurigkeit aus – bei mir, aber auch in meinem sozialen Umfeld. Die Schmerzen nach der Operation waren zwar gering, aber ich litt nach der Narkose während 24 Stunden an heftiger Übelkeit mit Erbrechen, Schwindel und Kopfschmerzen. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Was hilft Ihnen? Was gibt Ihnen Kraft?

Die Unterstützung durch meine Familie war für mich sehr wichtig. Aber auch die vorbildliche Behandlung im Brustzentrum des Bürgerspitals: Die war stets freundlich, sachlich, kompetent, zügig und Anteil nehmend. Ich erhielt einen hilfreichen Ordner mit Informationsmaterial in verständlicher Sprache und wurde immer sofort telefonisch kontaktiert, wenn neue Befunde vorlagen. Nie musste ich in einer Warteschlange auf Auskünfte warten. Die Informationen kamen speditiv und immer direkt zu mir. Zudem erhielt ich die Koordinaten einer „Breast Care Nurse“, an die ich mich jederzeit mit Fragen wenden könnte.

Welche Tipps können Sie anderen betroffenen Frauen geben?

Nie zu vergessen: Brustkrebs ist eine der Krebsarten mit den besten Heilungschancen.


Mehr zum Thema

Donna

Seit September 2020 wird das Vorsorgeprogramm auch im Kanton Solothurn durchgeführt. Donna unterstützt die Solothurner Bevölkerung, Brustkrebs rechtzeitig zu erkennen.


Weitere Beiträge

Bild vor dem Spital Dornach beim Notfall

Direkt nach Hause

Immer mehr Patientinnen und Patienten gehen direkt in die Notfallstationen der Spitäler statt zur Hausärztin oder zum Hausarzt. Rund drei Viertel der Fälle können entsprechend ambulant behandelt werden.

Person kocht gerade Tee.

Vernetzte Zusammenarbeit Ergotherapie

In der Ergotherapie ist es unser Ziel, dass die Patientinnen und Patienten möglichst viele Aktivitäten wieder ausführen können.

Dr. Hamad schaut vom Balkon herab.

7 Fragen an Dr. med. Mussa Hamad

In der Psychiatrie gibt es beim Austritt oft Unsicherheiten. Wie schaffe ich es, im Alltag wieder Fuss zu fassen? Was tun, bei einer erneuten Krise? Wichtig sei darum, schon beim Eintritt das Austrittsziel festzulegen, so Dr. med. Mussa Hamad.