Gesichtschirurgie

Die Folgen der Sonne im Gesicht 

Die Sonne tut der Seele gut, doch zu viel davon kann auf der Haut viel Schaden anrichten. Eine Folge kann unter anderem schwarzer oder weisser Hautkrebs sein.

Sie wäre bitter nötig, geht aber im Alltag häufig vergessen: die Sonnencreme. Auch deshalb ist die Tumorchirurgie der häufigste Eingriff im Gesichtsbereich, der in der Abteilung für plastische Chirurgie im Bürgerspital in Solothurn durchgeführt wird.  Dr. med. Claudia Fischlin, Co-Leiterin der Abteilung für plastische Chirurgie, erklärt im Interview, wieso bei Eingriffen im Gesicht besonders viel Fingerspitzengefühl nötig ist.

Frau Fischlin, weisser und schwarzer Hautkrebs am Körper wird häufig von Dermatologinnen und Dermatologen entfernt. Bei Hautkrebs im Gesicht kommen die Betroffenen zu Ihnen. Weshalb?

Das Gesicht ist ein sehr spezieller Bereich, der bei jeder Begegnung sofort ersichtlich ist. Ausserdem gibt es viele Teile des Gesichts, die eine wichtige Funktion erfüllen. Zum Beispiel die Augenlider, die Nase, die Ohren oder der Mund. Im Gesicht kann man einen Tumor also nicht einfach grossflächig wegschneiden und die Wunde dann nähen, sondern wir geben darauf acht, dass die Stelle auch wieder schön verheilen kann, ohne dass etwa die Funktion des Augenlids eingeschränkt wird. Dermatologinnen und Dermatologen, die Hautkrebs behandeln, schicken ihre Patientinnen und Patienten deshalb oft zu uns.

Worauf kommt es an, damit ein Hautkrebs im Gesicht möglichst ohne grosse Narbenbildung entfernt werden kann?

Wir nehmen uns Zeit und betrachten das Gesicht der Patientinnen und Patienten genau. Nach jedem Eingriff besteht das Ziel darin, die Wunden in einem ästhetischen Sinn zu nähen oder zu decken. Das bedeutet, dass Narben beispielsweise in Hautfalten versteckt werden. Da kein Gesicht ist wie das andere, ist dafür eine sorgfältige Vorbereitung nötig. Manchmal ist auch eine Hauttransplantation notwendig oder die Durchführung einer Hautlappenrotation. Dabei wird ein Teil der Haut im Gesicht verschoben, um den Defekt zu decken, was zu schönen Ergebnissen führt, da Gleiches mit Gleichem ersetzt wird.

Sind die Patientinnen und Patienten sehr besorgt, wenn sie zu Ihnen kommen?

Vor allem die jüngeren Patientinnen und Patientinnen machen sich Sorgen. Die Älteren haben schon mehr Lebenserfahrung und so eine gewisse Distanz zu ihrem Aussehen entwickelt. Aber manchmal kommen sehr junge Betroffene zu uns, die noch nicht mal 20 Jahre alt sind. Diese sind, verständlicherweise, oft sehr nervös.

Können Sie diese Ängste ausräumen?

Wir sind diesbezüglich immer ehrlich: Wenn Hautkrebs entfernt werden muss, dann bleibt eine Narbe zurück. Das kann man nicht schönreden. Auch Komplikationen lassen sich bei einem chirurgischen Eingriff nie ganz ausschliessen. Aber wir haben immer das Ziel, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Was sind die Ursachen von weissem und schwarzem Hautkrebs? Kann man vorbeugen?

Es gibt gewisse genetische Komponenten, welche das Risiko für Hautkrebs erhöhen. Tatsächlich sind es aber in den meisten Fällen Umweltfaktoren, die zu Hautkrebs im Gesicht führen, und dazu gehört insbesondere die Sonne. Wir empfehlen Personen mit hellem Hauttyp deshalb unbedingt, sich mit Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor vor der Sonne zu schützen.


Hören Sie in unseren Podcast „SO gesund“

Die Leitende Ärztin Plastische Chirurgie, Dr. med. Claudia Fischlin ist im Podcast zu Gast: „Die häufigsten Eingriffe die ich in der soH vornehme, beziehen sich auf Brust, Tumore und Straffungen.“ Wo ihre Expertise sonst gefragt ist, verrät sie in diesem Gespräch.


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