Vernetzte Zusammenarbeit – Orthopädie

Ehrlichkeit schafft Sicherheit

Mit den heutigen Operationstechniken sind Patientinnen und Patienten viel rascher mobil als noch vor zehn, zwanzig Jahren.

Ein Patient bleibt bei einer Knieprothese heute noch zwei bis maximal fünf Tage im Spital, früher waren es zehn Tage. Die Operation einer Hüftprothese etwa kann auf Wunsch des Patienten sogar ambulant durchgeführt werden.

Das Allerwichtigste aber ist: Patientinnen und Patienten müssen gut aufgeklärt sein. Das beginnt schon vor der Operation. Dabei klären wir ab, was sie für eine Erwartungshaltung haben. Ein Patient muss zum Beispiel wissen, dass er nach einer Kreuzbandoperation eine gewisse Zeit in die Physiotherapie gehen muss. Es ist dabei wichtig, dass wir ehrlich sind: Werden Patientinnen und Patienten dahingehend informiert, dass sie nach einem Eingriff möglicherweise einige Wochen eingeschränkt sind, können sie sich besser auf die Operation und die Phase nach dem Eingriff vorbereiten.

Wir erklären auch, dass sie gerade nach orthopädischen Eingriffen unter Anleitung der Physiotherapie selbst zu einer rascheren Heilung beitragen können. Meine Erfahrung ist, dass Patientinnen und Patienten nicht vor Schmerzen Angst haben, sondern davor, allein gelassen zu werden. Bei Fragen oder Unsicherheiten sind wir deshalb 24 Stunden am Tag für sie da. Das beruhigt und schafft Sicherheit.

Wichtig für eine gute Nachsorge sind Schmerztherapie, Rehabilitation und Mobilisation, die zusammen mit der Physiotherapie umgesetzt werden. Die medizinische Nachbetreuung erfolgt nach Möglichkeit immer bei der Hausärztin oder dem Hausarzt – denn diese kennen ihre Patientinnen und Patienten am besten.


Patienteninformationen auf dem Smartphone
Auf dem neuen Patientenportal können Patientinnen und Patienten in Zukunft ganz einfach auf folgende Services zugreifen:

  • Alle soH-Termine verwalten – sei es eine ärztliche Sprechstunde oder Physiotherapie
  • Telemedizin – Videokonsultationen mit medizinischen Fachpersonen
  • eCheckin – Anmeldung via Webapp beim Eintritt ins Spital
  • Zugriff auf Radiologiebilder
  • Zugriff auf Austrittsberichte oder Arztzeugnisse
  • Zugriff auf Rechnungskopien
  • Medikamentenplan
  • Weitere Informationen wie Besuchszeiten, Veranstaltungen o. a.

Das Patientenportal ermöglicht jederzeit und standortunabhängig Zugriff auf die persönliche Patientenakte der Solothurner Spitäler. Die Daten sind verschlüsselt und nur mittels Zweifaktor-Authentifizierung einsehbar, der Zugang zum Portal ist kostenlos. Der Start erfolgt im Sommer 2023 mit den Services Radiologiebilder, Rechnungskopie und eCheckin. Die restlichen Funktionen folgen zu einem späteren Zeitpunkt.


Über Prof. Dr. med. Näder Helmy

Mein Wunsch für eine gute Behandlung: «Patientinnen und Patienten sollten sich stets mit ihrer Krankheit oder ihrer Verletzung auseinandersetzen.»

Prof. Dr. med. Näder Helmy ist Chefarzt Orthopädie und Traumatologie am Bürgerspital Solothurn. Damit orthopädische Eingriffe erfolgreich sind, ist eine gut organisierte Nachsorge wichtig.


Wir freuen uns über Ihre Kommentare zum Beitrag!


Weitere Beiträge

Person kocht gerade Tee.

Vernetzte Zusammenarbeit Ergotherapie

In der Ergotherapie ist es unser Ziel, dass die Patientinnen und Patienten möglichst viele Aktivitäten wieder ausführen können.

Dr. Hamad schaut vom Balkon herab.

7 Fragen an Dr. med. Mussa Hamad

In der Psychiatrie gibt es beim Austritt oft Unsicherheiten. Wie schaffe ich es, im Alltag wieder Fuss zu fassen? Was tun, bei einer erneuten Krise? Wichtig sei darum, schon beim Eintritt das Austrittsziel festzulegen, so Dr. med. Mussa Hamad.

Die Hebamme mit nach Hause nehmen

Der Trend zu kürzeren Spitalaufenthalten gibt es auch bei Geburten. Immer mehr lassen sich schon ab der Schwangerschaft von denselben Hebammen betreuen.