Musterzimmer im Neubau des Bürgerspitals Solothurn

Besuchszeit

Gut fürs Wohlbefinden

Wer länger im Spital bleiben muss, ist froh um Besuch von Personen, die einem nahestehen. Spitalseelsorgerin Susanne Cappus weiss, wieso Anteilnahme wichtig ist und wie eine gute Besuchszeit aussehen könnte.

Den ersten Tipp für einen Besuch im Spital gibt Susanne Cappus mit einem Augenzwinkern: «Wer keine Lust hat, jemanden im Spital zu besuchen, der sollte daheimbleiben. Ein schlecht gelaunter Pflichtbesuch hilft niemandem», so die Seelsor­gerin. Die Zeit im Spital sei für viele Menschen eine anstrengende Zeit, manchmal verbunden mit Ängsten und einem Gefühl der Isolation. Da könne aufrichtiger, fürsorglicher und liebevoller Besuch Ablenkung bieten, Trost und Sicherheit spenden und so das Wohlbefinden steigern. Diese Aussage wird übrigens auch durch die Wis­senschaft gestützt: Studien zeigen, dass der Kon­takt mit geliebten Menschen und positive Interak­tionen mit ihnen das Immunsystem stärken und den Heilungsprozess beschleunigen können.

Unterstützung, Hoffnung und Motivation

Besucherinnen und Besucher im Spital überneh­men aber nicht nur eine wichtige Rolle bei der emotionalen Unterstützung, so Cappus. «Besuch kann auch praktische Hilfe leisten, zum Beispiel persönliche Dinge von daheim mitbringen, oder bei der Kommunikation mit den Ärztinnen und Ärzten oder dem Pflegepersonal unterstützend wirken.» Auch die Spitalseelsorgerinnen und Spitalseelsor­ger würden auf Wunsch Angehörige unterstützen, die ihre Liebsten in einer schwierigen Lage beglei­ten und unterstützen wollen. «Wir können etwa Hilfe bieten bei schwierigen Gesprächen oder sind eine Anlaufstelle für Menschen, die bei der Unter­stützung einer geliebten Person selber emotiona­len Support benötigen», erklärt sie. Hier dränge sich die Spitalseelsorge aber nie auf, sondern sig­nalisiere lediglich die Bereitschaft, auf Wunsch zu begleiten.


Tipps für eine gelungene Besuchszeit im Spital

  1. Unternehmen Sie etwas: Falls möglich, sollte die Besuchszeit aktiv gestaltet werden. Machen Sie einen gemeinsamen Spazier­gang, oder gehen Sie in der Cafeteria etwas trinken. Das bietet einen anderen Rahmen und Raum für positive Gefühle.
  2. Wechseln Sie das Thema: Reden Sie auch über andere Dinge als nur über den Spitalalltag. Gespräche über Alltägli­ches, das Leben ausserhalb des Kranken­hauses oder Pläne für die Zukunft können den Patientinnen und Patienten sowie den Angehörigen ein Gefühl von Normali­tät geben und den Fokus von der Krankheit weglenken.
  3. Zeigen Sie, dass Sie da sind: Es braucht nicht viel, und manchmal auch nicht viele Worte, um Unterstützung zu signalisieren. Nur schon, präsent zu sein, kann ein Gefühl der Zuversicht verbreiten.
  4. Holen Sie sich Unterstützung, wenn Sie welche benötigen: Das gilt für Angehörige sowie Patientinnen und Patienten. Wenn Sie Mühe haben, mit einer emotional belas­tenden Situation umzugehen, dürfen Sie sich Hilfe holen. Sei es von der Spitalseelsorge oder anderen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern.

Seelsorge an unseren Standorten

Unsere Seelsorge ist für Patientinnen und Patienten, ihre Angehörigen und die Mitarbeitenden da. Wir sind Theologen und Theologinnen der Landeskirchen mit Zusatzausbildungen für die Begleitung von Menschen in herausfordernden Situationen. Wir sind offen für Ihre persönliche Weltanschauung. Alle Seelsorger und Seelsorgerinnen sind erfahren und respektvoll im Umgang mit verschiedenen Glaubensrichtungen. Und, wir haben Zeit für Sie!

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